Porsche Porsche Panamera Diesel : Luxuriöser Spritverächter

Sommerzeit ist Autoreisezeit. Das gilt natürlich auch für Porsche-Fahrer. Mit dem Panamera Diesel lässt sich ab August nun sportliches Fahren und Kilometerfressen vereinen. 6,3 Liter auf 100 Kilometern sind eine echte Kampfansage im Luxus-Viertürer-Segment.

 Der Porsche Panamera vereint als Diesel sportliches Fahren mit enormer Reichweite.

Der Porsche Panamera vereint als Diesel sportliches Fahren mit enormer Reichweite.

Foto: Werksfoto

Sommerzeit ist Autoreisezeit. Das gilt natürlich auch für Porsche-Fahrer. Mit dem Panamera Diesel lässt sich ab August nun sportliches Fahren und Kilometerfressen vereinen. 6,3 Liter auf 100 Kilometern sind eine echte Kampfansage im Luxus-Viertürer-Segment. Na gut, knappe acht Liter sind es bei den ersten gemütlichen Rundfahrten in dem 80 183 Euro teuren Straßen-Dampfer dann doch gewesen.

Aber in einen Porsche einzusteigen und auf der Restkilometeranzeige einen Wert jenseits der 800 zu erblicken, ist schon etwas Besonderes. In naher Zukunft wird dieser Wert sogar noch steigen, da neben dem 80-Liter-Dieseltank ein optionaler 100 Litertank in Planung ist.

Bei der Motorenwahl hat sich Porsche des 3,0-Liter-Turbodiesels aus dem Cayenne bedient. Allerdings wurden durch kleine Veränderungen 10 PS mehr aus dem Sechszylinder herausgekitzelt. Seine nun 184 kW/250 PS sorgen auf den Landstraßen für einfaches Überholen und ein sattes "aus der Kurve Herausbeschleunigen".

Hier sind ihm die Sportwagen-Gene einfach anzumerken. Beim Ampelstart ist die Traktionskontrolle, dank des dieseltypischen Drehmoments von 550 Newtonmetern, ziemlich damit beschäftigt, die Kraft der hinteren Antriebsräder auf die Straße zu bringen. Das Anfahren auf der kiesbedeckten Schlossauffahrt sollte daher vor dem ersten öffentlichen Auftritt unbedingt heimlich geübt werden, um die Herumstehenden nicht mit den kleinen Steinchen zu beschießen.

Ein Allradantrieb wird in dem aktuellen Panamera-Diesel-Modell nicht angeboten. Ebenso wird es keinen Zehn- oder sogar Zwölfzylinder geben. Der einfache Grund: kein Platz unter der Motorhaube.

Wird beim Kauf auf den kleinen, silberfarbenen Schriftzug "diesel" auf den vorderen Türen verzichtet, ist der Panamera kaum noch als Selbstzünder zu erkennen. Viele werden jetzt vermuten, dass zumindest Außenstehende den "Diesel-Nagler" heraushören. Falsch gedacht.

Sowohl für die Außenwelt, als auch für die Insassen ist rein am Motoren- beziehungsweise Auspuffklang der Diesel nicht als solcher zu enttarnen. Hier haben es die Sounddesigner geschafft, anders als die Konkurrenz, ganz ohne Lautsprecher, Generatoren oder ähnlichem elektronischen Schnickschnack den Klang neutral zu gestalten.

Um genauer zu sein, emotionslos. Was auf langen Reisen ein Vorteil ist, wird vielleicht den einen oder anderen Porsche-Freund etwas enttäuschen. Und anders als bei den Zuffenhäuser Zweitürern, dem 911 oder dem Boxer, gibt es beim Panamera Diesel keine kleine Taste, mit welcher zumindest der Außenwelt etwas mehr Klang um die Ohren fliegt.

Für die Langstrecke ist er, nicht nur auf Grund seines idyllischen Innenraums und auch seiner enormen Reichweite, mehr als geeignet. Sind alle vier Einzelsitze besetzt, heißt es für die Mitfahrer zurücklehnen und genießen. Das achtstufige Automatikgetriebe sorgt für nichtspürbare Gangwechsel und auch bei der Höchstgeschwindigkeit von 242 km/h herrscht Ruhe - sofern der Nachwuchs mitspielt. Zur Not lassen sich die kleinen Porsche-Fans mit einem kleinen "Null auf Hundert-Spurt" auf der Autobahnauffahrt besänftigen, der bereits nach 6,8 Sekunden vorbei ist.

Beim Gepäck muss bei Vollbesetzung etwas eingespart werden, da der 445 Liter fassende Kofferraum ein wenig klein geraten ist. Egal, zum Badeurlaub wird ja eh nicht so viel mitgenommen. Sollte der Nachwuchs aus dem Autoreisealter herausgewachsen sein, freuen sich die Eltern bei umgeklappten Rücksitzen über ein gewaltiges Stauabteil mit 1 263 Litern Fassungsvermögen. Das Herausbauen der Kofferraumabdeckung ist ein wenig schwierig, doch zu zweit zu schaffen.

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