Kommentar zu SUV Energisch umsteuern

Meinung | Berlin · Die Abschaffung des Diesel-Steuerprivilegs ist überfällig, weil Dieselfahrzeuge die Luft in den Städten stärker verpesten als Fahrzeuge mit anderen Antrieben, meint unsere Autorin.

 Trotz aller Kritik: Die Zahl der Neuzulassungen von SUV steigt jährlich.

Trotz aller Kritik: Die Zahl der Neuzulassungen von SUV steigt jährlich.

Foto: picture alliance / Jan Woitas/dp

Während in vielen deutschen Städten Dieselfahrverbote wegen zu hoher gesundheitsschädlicher Emissionen drohen, kaufen die Deutschen weiter fleißig besonders spritfressende und emissionsstarke SUV und Geländewagen. Der Widerspruch zwischen individuellen Bedürfnissen der Autofahrer und kollektiven ökologischen Bedürfnissen könnte größer kaum sein. Die Hersteller werden von selbst darauf nicht reagieren: Sie heizen die Nachfrage nach den sportlich aussehenden, bequemen Spritfressern lieber noch weiter an. Schließlich lassen sich SUV teurer verkaufen als andere Autos.

Die Politik muss deshalb energischer umsteuern und mit Regulierungen sowie steuerlichen Anreizen Angebot und Nachfrage in eine Richtung lenken, die auch den kollektiven Bedürfnissen nach mehr Klima- und Gesundheitsschutz genügt. Deshalb ist auch besonders ärgerlich und kontraproduktiv, wenn die Bundesregierung in Brüssel Bemühungen der übrigen EU-Länder bremst, den Klimaschutz-Beitrag des Verkehrssektors deutlich zu erhöhen.

Die Abschaffung des Diesel-Steuerprivilegs ist überfällig, weil Dieselfahrzeuge die Luft in den Städten stärker verpesten als Fahrzeuge mit anderen Antrieben und damit die Gesundheit von Millionen Menschen gefährden. Darüber hinaus könnten in die Kfz-Steuer aber auch noch mehr Anreize eingebaut werden, damit sich Autokäufer für schadstoffärmere Autos entscheiden. Breitere SUV benötigen auf den Straßen und Parkplätzen mehr Raum. Sie sollten auch deshalb stärker besteuert werden als kleinere Fahrzeuge.

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