Börse in Frankfurt Politische Lage in Italien bremst den Dax

Frankfurt/Main · Der Dax hat auch zu Beginn der neuen Woche mit der Marke von 13.000 Punkten gekämpft - und verloren. Der Leitindex schloss am Montag 0,18 Prozent niedriger bei 12 977,71 Punkten.

 Im Schriftzug "DAX" spiegelt sich die große Anzeigetafel mit dem bis dahin erreichten Kursverlauf im Handelssaal der Börse in Frankfurt.

Im Schriftzug "DAX" spiegelt sich die große Anzeigetafel mit dem bis dahin erreichten Kursverlauf im Handelssaal der Börse in Frankfurt.

Foto: Christoph Schmidt

Analyst Jens Klatt von JK Trading sprach von einem lethargischen Handel. Sorgenvolle Blicke richteten sich auf Italien, wo sich mit der fremdenfeindlichen Lega und der populistischen Fünf-Sterne-Partei ein Euro-kritisches Bündnis abzeichne. Ein solches könne den deutschen Aktienmarkt unter Druck setzen, sagte Klatt.

Auch die Nebenwerte-Indizes gaben leicht nach: Der MDax fiel um 0,21 Prozent auf 26.644,50 Punkte. Der technologielastige TecDax gab um 0,23 Prozent auf 2773,24 Punkte nach.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 bewegte sich am Montag kaum von der Stelle, ebenso der CAC-40-Index an der Pariser Börse. Der britische FTSE 100 verlor 0,18 Prozent auf 7710,98 Zähler. An der Wall Street zeigte sich der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss etwas fester.

Zu den Verlierern im Dax zählten die Aktien der Deutschen Bank. Hier riet mit Steve Eisman ein bekannter Hedgefonds-Manager zum Verkauf der Aktien. Die Deutsche Bank sei eine "Problembank", sagte Eisman. Deutsche Bank verloren daraufhin 1,49 Prozent.

An der Spitze des Dax lagen Merck KGaA mit einem Plus von 2,06 Prozent. Mit Bayer, FMC und Fresenius legten weitere Titel der Branche zu. Händler begründeten dies mit Erleichterung von Investoren über die Pläne der US-Regierung zur Preispolitik in der US-Pharmabranche.

K+S gewannen 5,49 Prozent. Zwar war der Start des Düngemittel- und Salzproduzenten in das neue Jahr holprig gewesen. Positive Prognosen des Managements zu den Salzpreisen stützten jedoch den Kurs.

Airbus-Aktien fielen um 2,45 Prozent. Zusammen mit Vorstandschef Tom Enders wird auch Finanzchef Harald Wilhelm den Flugzeugbauer im kommenden Jahr verlassen. Wilhelm stehe für Ausschüttungen an die Aktionäre, merkte Analyst Chris Hallam von Goldman Sachs an.

Einen Kurssprung von fast 10 Prozent nach oben vollführten Medigene. Hier sorgte die Aussicht auf Einnahmen in Millionenhöhe aus einer erweiterten Kooperation mit dem US-Konzern Bluebird für Euphorie unter Anlegern. Es geht um die Entwicklung von Antikörpern für den Einsatz gegen Krebserkrankungen.

Ganz oben im TecDax standen allerdings die Titel des Maschinenbauers Aumann, die um fast 11 Prozent zulegten. Der Trend zum Elektroauto hatte dem Unternehmen laut einem Analysten einen "Riesensprung" bei der Marge verschafft.

Borussia Dortmund war zumindest im SDax Tabellenführer. Die direkte Qualifikation der Profis für die Champions League ließ den Kurs um 3,72 Prozent steigen. Ein starker Euro belastete den Autozulieferer ElringKlinger im ersten Quartal, der Kurs verlor am Ende des Index 5,13 Prozent.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,38 Prozent am Freitag auf 0,41 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,25 Prozent auf 139,68 Punkte. Der Bund-Future gab um 0,47 Prozent auf 158,18 Punkte nach. Der Eurokurs legte zu, im späten europäischen Handel kostete der Euro 1,1973 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,1988 festgelegt.

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