Weitere Preissenkungen möglich Angebot an Billigflügen in Deutschland wächst

Köln/Frankfurt · Das Angebot von Billigflügen aus Deutschland ist einer Studie zufolge weiter gewachsen. In Köln-Bonn transportierten die Discountflieger in 2018 fast 75 Prozent der Passagiere.

Das Angebot von Billigflügen aus Deutschland ist einer Studie zufolge weiter gewachsen. Die Verbraucher können dabei trotz steigender Kerosinpreise auf weitere Preissenkungen hoffen.

Bei Testkäufen in diesem Frühjahr lag die Spanne bei den untersuchten Gesellschaften zwischen knapp 50 und 106 Euro pro Strecke, wie aus einer regelmäßigen Untersuchung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren noch zwischen 53 und 117 Euro fällig.

Die durchschnittlich günstigsten Tickets inklusive aller Gebühren und Steuern bot demnach die ungarische Wizz an, die bevorzugt nach Osteuropa fliegt und für den einfachen Flug im Schnitt 49,81 Euro verlangte. Es folgen Easyjet (55,62 Euro), Ryanair (59,34 Euro) und als teuerste erfasste Airline Eurowings mit 106,04 Euro. Die Ticketpreise schwanken je nach Buchungszeitpunkt und Auslastung sehr stark. Im Einzelfall fanden die DLR-Forscher sogar Tickets für 7,99 Euro bei Ryanair (Weeze-Stockholm und Hahn-Mallorca jeweils einen Monat vor Abflug).

Laut Studie ist das Angebot aus Deutschland trotz der Air-Berlin-Pleite weiter gewachsen. In einer Woche im Januar waren mit 5320 Flügen rund 500 Low-Cost-Flüge mehr geplant als ein Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte wurde von der Lufthansa-Tochter Eurowings abgeflogen, es folgten die europäischen Marktführer Ryanair und Easyjet. Im Sommer wird noch wesentlich mehr geflogen: In einer Woche im Juli 2018 hatte die DLR 6750 Billigflüge gezählt.

Die Zahl der angebotenen Strecken erhöhte sich um neun Prozent auf 699. Die Airlines gehen sich dabei immer noch gezielt aus dem Weg: Auf neun von zehn Verbindungen ist jeweils nur eine Gesellschaft aktiv. Echte Konkurrenz von mehr als zwei Billig-Airlines herrschte nur auf zehn Strecken vorzugsweise nach Mallorca und Barcelona.

Gerade in NRW spielen die Billigflieger eine große Rolle. Selbst im Januar kamen in Düsseldorf pro Woche mehr als 1000 Abflüge inklusive Marktführer Eurowin gs, Vueling und dem Ryanair-Ableger Laudamotion zusammen. In keiner anderen Stadt Deutschlands ist das Günstig-Angebot so groß, analysiert das DLR. Das liege an der Expansion von Eurowings, die viele frühere Strecken von Lufthansa und von Air Berlin übernahm.

Am Flughafen Köln/Bonn transportierten die Discountflieger in 2018 fast 75 Prozent der Passagiere. Ferienflieger wie Tuifly und Condor zählen für das DLR in der Studie übrigens nicht als Discountflieger, obwohl auch sie günstige Einzeltickets verkaufen. Sorge bereitet aber Köln-Bonn, dass die Eurowings-Langstrecke nach Düsseldorf abgewandert ist. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort