Abwassergebühren Abwasserentsorgung in Bonn teuer

Bonn · Große Unterschiede in den 100 größten Städten in Deutschland. Ein vierköpfiger Musterhaushalt zahlt in Bonn 705 Euro im Jahr, in Köln werden 401 Euro fällig.

Manche Verbraucher schauen in die Röhre: Einige Kommunen langen bei der Abwassergebühr kräftig hin.

Manche Verbraucher schauen in die Röhre: Einige Kommunen langen bei der Abwassergebühr kräftig hin.

Foto: picture alliance / dpa

Die Kosten für die Abwasserentsorgung (Schmutz- und Niederschlagswasser) variieren in Deutschland je nach Stadt um bis zu 650 Euro im Jahr. Das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln im Auftrag von Haus & Grund Deutschland erstellt hat. Während eine vierköpfige Musterfamilie etwa in Ludwigsburg 261,81 Euro Abwassergebühren pro Jahr bezahlen muss, zahlt dieselbe Musterfamilie in Potsdam 911,23 Euro. In der Erhebung ist Bonn auf Platz zehn eine der teuersten größeren Städte in Deutschland. Hier muss der Musterhaushalt 705,71 jährlich zahlen. In Köln werden 401,30 Euro fällig. Zum Vergleich: In Siegburg zahlt ein Vier-Personen-Haushalt laut Stadtverwaltung rund 1160 Euro. Allerdings werden hier ein höherer Wasserverbrauch (200 Kubikmeter), aber eine kleinere Grundstücksfläche (130 Quadratmeter) angenommen.

Für den IW-Vergleich wurden die jährlichen Abwassergebühren einer vierköpfigen Musterfamilie in den nach Einwohnern 100 größten Städten in Deutschland untersucht. Die Musterfamilie mit einem zugrundegelegten Frischwasserverbrauch von 178 Kubikmetern besteht aus vier Personen und lebt in einem Haus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche auf einem kleinen, 200 Quadratmeter großen Grundstück.

Äußere Rahmenbedingungen, wie etwa die Dimensionierung der Kanäle oder das Alter des Kanalnetzes hätten zwar einen wesentlichen Anteil daran, wie hoch die Abwasserpreise ausfallen. „Allerdings sind die Strukturunterschiede allein keine ausreichende Erklärung für die enormen Preisdifferenzen“, so Haus-&-Grund-Präsident Kai Warnecke: „Die Gründe für die hohen Kosten müssen analysiert und benannt werden.“

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