Streikpause an Ostern: Verdi will Flugreisende nicht ärgern

Frankfurt/Main · Die Gewerkschaft kämpft zwar weiterhin mit Warnstreiks und am Verhandlungstisch gegen den strikten Sparkurs der Lufthansa. An Ostern legen die Mitarbeiter beim Kämpfen allerdings eine Pause ein - sie wollen es sich nicht mit den Urlaubern verscherzen.

 Reisende auf dem Frankfurter Flughafen: Über Ostern verzichtet die Gewerkschaft Verdi auf Warnstreiks. Foto: Arne Dedert

Reisende auf dem Frankfurter Flughafen: Über Ostern verzichtet die Gewerkschaft Verdi auf Warnstreiks. Foto: Arne Dedert

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Man wolle die Ferienreisenden nicht in Mitleidenschaft ziehen, sagte eine Sprecherin, nachdem am Freitag die Verhandlungen für 33 000 Beschäftigte auf den 17. April vertagt worden waren. Man behalte sich Aktionen aber weiterhin vor. Am Donnerstag hatte die Lufthansa wegen eines ersten Warnstreiks knapp 700 Flüge vorsorglich abgesagt.

In den Verhandlungen habe das Unternehmen zunächst kein Angebot vorgelegt und auch seine Gegenforderungen nicht zurückgenommen, berichtete die Verdi-Sprecherin. Ein Angebot sei für die nächste Verhandlungsrunde angekündigt worden. Bislang sei vor allem über Möglichkeiten der Beschäftigungssicherung gesprochen worden.

Verdi fordert für die 33 000 Mitarbeiter 5,2 Prozent mehr Geld und wirksamen Kündigungsschutz im Rahmen des Sparprogramms "Score", das den Abbau von 3500 Arbeitsplätzen vorsieht. Von der Lufthansa verlangt die Gewerkschaft, ihre Gegenforderungen nach Mehrarbeit, Nullrunden und Aussetzung der Aufstiegsregeln fallen zu lassen. Lufthansa hatte bislang von den Arbeitnehmern Nullrunden und längere Arbeitszeiten angemahnt, äußert sich aber nicht zu laufenden Tarifverhandlungen.

In der vergangenen Woche hatte die Gewerkschaft vor der zweiten Verhandlungsrunde den Druck verschärft: Mit einem Warnstreik hatten tausende Lufthanseaten vor allem von Frankfurt/Main und Hamburg aus große Teile des deutschen Luftverkehrs lahmgelegt. Das Ziel: ein unmissverständlicher Warnschuss vor den Tarifgesprächen. Das Lufthansa-Management müsse seine Sparvorgaben zurücknehmen, hatte Verdi-Chef Frank Bsirske gefordert.

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