Burger-King-Streit Zugeständnisse an den Betriebsrat - Bonner renovieren Filiale

BONN · Grill und Fritteuse blieben zwar auch am Freitag in der Burger-King-Filiale am Hardtberger Baskets-Ring kalt. Aber die Mitarbeiter des in Turbulenzen geratenen Fastfood-Franchisenehmers setzen offenbar trotzdem darauf, dass nach knapp einer Woche Pause der Betrieb demnächst wieder öffnen kann: Man renoviere derzeit die Filiale, hieß es.

Burger King am Hardtberg gehört genau wie das Schnellrestaurant an der Bornheimer Straße in Bonn zu bundesweit 89 Filialen des Franchisenehmers Yi-Ko, dem der Konzern unter anderem wegen schlechter Arbeitsbedingungen die Lizenz entzogen hatte.

Seitdem bemüht sich Yi-Ko darum, vom Mutterkonzern wieder beliefert zu werden. Und zumindest nach Einschätzung des geschassten Lizenznehmers zeichnet sich nun eine Lösung ab: Man sei gewillt, einen Fünf-Punkte-Plan des Betriebsrates umgehend umzusetzen, teilte der Rechtsanwalt von Yi-Ko gestern mit.

"Mit diesen Maßnahmen entfallen die wesentlichen Gründe, die von der Burger King Europe GmbH als Gründe für die Kündigung der Franchisverträge angeführt worden sind", hieß es.

In der Münchner Konzernzentrale gab man sich gestern zurückhaltend. Die Zugeständnisse an den Betriebsrat wollte Burger King vorerst nicht bewerten. Der vorherige Ausstieg von Mitinhaber Ergün Yildiz aus der Yi-Ko-Holding konnte den Lizenzgeber nicht überzeugen: "Die Änderung in der Eigentümerstruktur hat auf die Kündigung zunächst keine unmittelbare Auswirkung", teilte die Burger-King-Zentrale mit.

Die betroffenen Filialen in Bonn und der Region:

Die Zugeständnisse an den Betriebsrat sollen den Lizenzgeber nun überzeugen. Yi-Ko hat sich für seine 89 Restaurants unter anderem verpflichtet, in die Tarifbindung, die zuvor aufgekündigt wurde, zurückzukehren. Außerdem würden eine vertraglich korrekte Entlohnung der Mitarbeiter gewährleistet und ausstehende Gehälter nachträglich gezahlt.

Ein "erfahrenes neues Management" soll die Yi-Ko-Restaurants wieder auf Kurs bringen. Die Zeit für eine Einigung wird nach Branchenangaben knapp: Die Schließung der 89 Restaurants sorge nicht nur für massive Umsatzeinbußen und gefährde rund 3000 Arbeitsplätze, sondern schade auch dem Image der Fastfood-Kette und damit den weiteren Franchisenehmern, hieß es. Burger King betreibt in Deutschland derzeit 599 Filialen.

In den 89 geschlossenen Restaurants entscheiden laut Yi-Ko derzeit die Filialleiter, ob die Beschäftigten trotzdem zum Dienst erscheinen müssen - etwa wie am Hardtberg zum Aufräumen.

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