Harter Winter bremst das Handwerk Zufriedenheit der Unternehmer in der Region sinkt

KÖLN/BONN · Der lange Winter ist auch den Handwerkern in der Region auf die Stimmung geschlagen. Der Anteil der Handwerker, die ihre Lage als gut einschätzen, ist innerhalb eines Jahres von 38 auf 30 Prozent gesunken. Und 18 statt 13 Prozent nennen ihre Geschäftslage schlecht, wie aus der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer zu Köln hervorgeht.

 Ein Fliesenleger renoviert ein Freibad: Die Baugewerbe haben in diesem Winter wegen der kalten Witterung weniger arbeiten können.

Ein Fliesenleger renoviert ein Freibad: Die Baugewerbe haben in diesem Winter wegen der kalten Witterung weniger arbeiten können.

Foto: dpa

In den beiden Vorjahren waren allerdings Spitzenwerte ermittelt worden. Die Zahlen signalisierten keinen Abwärtstrend, sagte gestern Ortwin Weltrich, Hauptgeschäftsführer der Kammer. Beim Umsatz erwartet er eine "schwarze Null".

Besonders gelitten hat die Stimmung im Bauhauptgewerbe. Daher fällt die Lageeinschätzung in Städten und Kreisen mit vielen Betrieben des Bauhauptgewerbes schlechter aus als in anderen. So nennen laut Kammer-Umfrage etwa 35 Prozent der Handwerker in Bonn, wo der Dienstleistungsanteil höher ist, ihre Lage gut. Hier ist die Stimmung sogar besser als vor einem Jahr. Die Einschätzung der Betriebe im Rhein-Sieg-Kreis liegt mit 30 Prozent "guter Stimmung" nach 38 Prozent im Vorjahr genau im Durchschnitt der Region.

Nahezu halbiert hat sich bei den Maurern, Zimmerern, Dachdeckern und Straßenbauern der Anteil der Unternehmer, die ihre Geschäftslage positiv bewerten. Nur noch 24 Prozent zeigten sich zufrieden, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 43 Prozent. Schlechte Geschäfte beklagen in diesen Gewerken 20 Prozent nach zwölf Prozent im Frühjahr 2012.

Weniger zufrieden sind laut Kammer auch Unternehmer im Kfz-Handwerk, das unter der Absatzflaute auf dem Automarkt leidet, pessimistisch zeigten sich auch die Gesundheitsgewerke, hieß es.

An der Spitze der Tabelle steht das Ausbaugewerbe. Mit 40 Prozent der Betriebe bezeichnen fast genau so viele wie vor einem Jahr ihre Lage als gut. Tischler, Installateure oder Elektriker profitierten davon, dass die Verbraucher Geld in die eigenen vier Wände investieren, so die Einschätzung der Handwerkskammer. Im Ausbaugewerbe etwa ist auch die Zahl der Beschäftigten gestiegen. Das kompensiere den teilweise saisonal bedingten Abbau in anderen Zweigen, so Weltrich.

187 000 Menschen in der Region arbeiten im Handwerk. 15 Prozent der befragten Unternehmer haben im Frühjahr neue Mitarbeiter eingestellt, bei rund 70 Prozent ist das Personal konstant geblieben. Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis liegen mit jeweils knapp 19 und 16 Prozent der Betriebe mit neuen Mitarbeitern über dem regionalen Durchschnitt. Allerdings sind gerade die Bonner Handwerker vorsichtig bei der Bewertung ihrer künftigen Auftragslage. Nur knapp 15 Prozent erwarten eine Verbesserung, im Kammerbezirk sind es 29 Prozent. Zwölf Prozent der Handwerker in der Region fürchten eine Verschlechterung

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