Internes Schreiben Wieder Bangen um Galeria Kaufhof

Frankfurt · Ein internes Schreiben warnt vor der Zahlungsunfähigkeit der Galeria Kaufhof. Demnach werde das Unternehmen ohne drastische Sparmaßnahmen in einer "substanziellen Notlage" verbleiben.

Offenbar steht es wieder schlecht um die Kaufhof-Warenhauskette. Das geht aus einem internen Bericht des Unternehmens hervor, aus dem das Magazin Spiegel zitiert hat. Es sind deutliche Worte, die die Führung in dem internen Schreiben gewählt hat: Galeria Kaufhof befinde sich in einer „ausgeprägten Ertragskrise“, heißt es dort. Ohne drastische Sparmaßnahmen werde Kaufhof kurz- bis mittelfristig in einer „substanziellen Notlage“ verbleiben.

Hintergrund sind Zahlen, die den Erfolg oder Misserfolg der Kaufhof-Kette seit der Übernahme durch Hudson’s Bay Company (HBC) im Herbst 2015 dokumentieren. Demnach sind die Filialumsätze eingebrochen, von 3,1 Milliarden im Jahr 2010 auf nur noch 2,6 Milliarden im vergangenen Geschäftsjahr. Das habe auch an der Liquidität gezehrt und das Unternehmen wieder in eine existenzielle Notlage gebracht: „Ohne Gegenmaßnahmen droht die Zahlungsunfähigkeit“, fasst das Schreiben die prekäre Lage des Unternehmens zusammen.

Im Februar hatte Kaufhof-Geschäftsführer Roland Neuwald angekündigt, 400 der 1600 Arbeitsplätze in der Hauptverwaltung von Kaufhof in Köln abbauen zu wollen – also jede vierte Stelle. Und in der vergangenen Woche hatte der Kaufhof-Eigentümer HBC seine Geschäftszahlen vorgelegt: In Europa sind die Umsätze seiner Töchter im vergangenen Jahr um rund 3,4 Prozent zurückgegangen. Grund hierfür seien schlechte Geschäfte von Töchtern in den Niederlanden und Belgien, aber auch das vergleichsweise schlechte Weihnachtsgeschäft in Deutschland.

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