Portoerhöhung Wettbewerber kritisieren Pläne der Deutschen Post

Bonn · Konkurrenten schreiben einen offenen Brief an die Bundesnetzagentur. Sie sehen eine Quersubventionierung des Pakettransports durch das Briefporto.

Konkurrenten der Deutsche Post bei der Paketzustellung halten eine Portoerhöhung für den Standardbrief von 70 auf 80 Cent nicht für genehmigungsfähig. Mit den Gewinnen könne die Deutsche Post ihren Paketbereich quersubventionieren und ihren hohen Marktanteil von über 40 Prozent „aggressiv“ behaupten, schrieb der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) am Montag in einem offenen Brief an die Bundesnetzagentur. Mitglieder des BIEK sind DPD, GLS, Go, Hermes und UPS. Die Kostengründe für eine Portoerhöhung seien „nicht überzeugend“.

Der BIEK bezieht sich auf ein von ihm in Auftrag gegebenes Gutachten, das der frühere Vorsitzende der Monopolkommission, Justus Haucap, mitverfasst hat. Danach sind die Preiserhöhungsspielräume, die die Bundesnetzagentur der Deutschen Post einräumt, zu groß. Denn die Sendungsmengen gingen nicht so stark zurück wie erwartet, sondern wiesen nach zwei Rückgängen eine „stetige Erholung“ auf. Ebenso wenig seien „übermäßige“ Personalkostensteigerungen erkennbar.

Die Erkenntnisse sprächen für Portosenkungen im Briefbereich – keinesfalls aber für weitere Erhöhungen. Die Entgeltregulierung der Post durch die Bundesnetzagentur erreiche ihr Ziel des Schutzes von Verbrauchern und Wettbewerbern nicht. Die Post weist die als „haltlos“ zurück. „Untersuchungen der Europäischen Kommission und der Bundesnetzagentur haben bestätigt, dass keine Quersubventionierung des Paketsektors vorliegt“, teilte der Konzern mit.

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