Verkehrsverbund Rhein-Sieg Weniger Schüler in Bussen und Bahnen

Köln · Der demografische Wandel macht dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) zu schaffen. Denn immer weniger Kinder im Land bedeutet auch immer weniger Schüler und Auszubildende. Und die machen einen Großteil des Kundenstamms des VRS aus.

 Auch die Busse der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) gehören dem VRS-Verbund an.

Auch die Busse der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) gehören dem VRS-Verbund an.

Foto: Handt

Von 506,9 Millionen Fahrten mit Bus und Bahn im Jahr 2011 saßen 196,6 Millionen Mal Auszubildende in den Fahrzeugen. Das waren 3,23 Millionen Fahrten weniger als im Jahr zuvor. "Und das wird sich in den kommenden Jahren noch mehr bemerkbar machen", sagte Wilhelm Schmidt-Freitag, Geschäftsführer des VRS, gestern bei der Vorstellung der Bilanz für 2011.

Einer Hochrechnung zufolge soll die Zahl der Schüler im VRS-Gebiet bis zum Jahr 2019 stark sinken. "Dann werden es rund 32 000 Schüler weniger sein", sagte Schmidt-Freitag. Vor allem für den ländlichen Raum kündige sich damit eine besorgniserregende Entwicklung an, denn der Schülerverkehr sei dort das Rückgrat des Nahverkehrs. Besonders im Rheinisch-Bergischen Kreis, im Oberbergischen Kreis und im Rhein-Sieg-Kreis werde der VRS das zu spüren bekommen. Lediglich in Köln und Bonn blieben die Zahlen voraussichtlich stabil.

Vor diesem Hintergrund hat der VRS im vergangenen Sommer das Angebot gestrafft und das sogenannte Schülerticket eingeführt, mit dem die Jugendlichen jetzt alle Bahnen im gesamten Verbundgebiet jederzeit nutzen können. Das neue Angebot nutzten 172 800 junge Kunden (plus 13 500 im Vergleich zu 2010).

Auch bei den Gesamtzahlen zog Schmidt-Freitag eine positive Bilanz. 3,49 Millionen mal mehr als 2010 nutzten die Kunden 2011 das Angebot von Bus und Bahn. Das ist ein Plus von 0,69 Prozent. Bei der Bilanz für 2010 konnte Schmidt-Freitag noch von 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr berichten. Das habe vor allem am Wetter gelegen. Als das Rheinland im Winter 2010 unter einer dicken Schneedecke lag, ließen viele Fahrgäste Auto und Rad stehen. Im milden Winter von 2011 blieb dieser Effekt aus.

Insgesamt liegt der Tariferlös der 29 Verkehrsunternehmen im VRS bei 531,9 Millionen Euro (plus 21,6 Millionen Euro). "Wie in den Vorjahren liegt der Umsatzzuwachs über der Preisanpassung", sagte Schmidt-Freitag. Heißt: Es wurden mehr Tickets verkauft, obwohl die Fahrten teurer wurden. So nutzen immer mehr Kunden Abonnements. 378 300 Fahrgäste besaßen 2011 einen entsprechenden Fahrausweis.

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