Ausbildungsmarkt Weniger Azubis in Bonn und der Region

Bonn · Die Industrie- und Handelskammer verzeichnet im ersten Quartal einen Rückgang bei neu abgeschlossenen Verträgen. Weniger Bewerber stehen in der Region mehr Stellen gegenüber.

Gerade in handwerklichen Berufen suchen Betriebe dringend Auszubildende.

Gerade in handwerklichen Berufen suchen Betriebe dringend Auszubildende.

Foto: dpa

Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge liegt im ersten Quartal in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis unter dem Vorjahresergebnis. Zum 31. März registrierte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg 775 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Das ist ein Minus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

„Naturgemäß sind die April-Zahlen noch nicht sehr aussagefähig, so dass wir noch keine Tendenz für das Ausbildungsjahr abgeben können“, sagte am Montag Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer für Berufsbildung und Fachkräftesicherung bei der IHK. Mit 4589 Ausbildungsstellen seien bei der Agentur für Arbeit 182 mehr gemeldet als zum Vorjahr. Davon seien immerhin noch 3206 unbesetzt – 294 mehr als zum Vorjahr. Rückläufig seien mit 4586 und 190 weniger dagegen die Bewerberzahlen.

„Die Zahl der gemeldeten Stellen und die noch unbesetzten Stellen deuten an, dass die Vermittlung in diesem Ausbildungsjahr nicht einfacher wird und Unternehmen gut beraten sind, frühzeitig ihre Ausbildungsstellen zu besetzen“, sagte Hindenberg.

Besonders stark war der Rückgang bei den gewerblich-technischen Berufen. Hier sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 8,5 Prozent auf 248. In den kaufmännischen Berufen fiel der Rückgang mit einem Minus von 0,6 Prozent auf 530 Verträge deutlich geringer aus.

Der neue Leiter der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg, Stefan Krause, hatte vor zwei Wochen im GA-Interview berichtet, dass die Region zu einem Pilotprojekt des Landes eingeladen worden ist. Das Ziel ist, Jugendliche aus Teilen Nordrhein-Westfalens, in denen es nicht genug Ausbildungsstellen gibt, für eine Ausbildung in den Teilen des Landes zu gewinnen, in denen die Bewerber fehlen. Angesichts des teuren Wohnraums in der Region müssten hier vielleicht besondere Angebote gemacht werden, so Krause. Manchmal könne es auch Bewerber anziehen, wenn der Arbeitgeber Bewerbern einen Führerschein spendiere.

Informationen zur betrieblichen Ausbildung auf www.jetzt-ausbilden.de. Weitere Details zu ausbildenden Unternehmen in der Region gibt es auf www.azubi-atlas.de oder auf www.ihk-lehrstellenboerse.de.

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