Arbeitsmarkt in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis Weniger Arbeitslose in der Region

Bonn · Gegen den Bundestrend sinkt die Zahl der Menschen ohne Job in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im Vergleich zum Vormonat. Die Zahl der freien Stellen wächst dagegen.

 Weniger Arbeitslose melden sich bei der Agentur für Arbeit.

Weniger Arbeitslose melden sich bei der Agentur für Arbeit.

Foto: dpa

Der Dezember ist normalerweise ein Monat mit steigenden Arbeitslosenzahlen. Zum Winterbeginn gibt es in der Regel weniger Jobs. Doch für die Region gilt das nicht. Der Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg hat sich im Dezember besser als der deutschlandweite Trend entwickelt. Während die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 17.000 auf 2,385 Millionen gestiegen ist, sank sie in der Region gegenüber dem Vormonat um 264 Personen oder ein Prozent auf 26.742 Personen. Bundesweit blieb die Arbeitslosenquote bei 5,3 Prozent. Von 5,6 auf 5,5 Prozent sank sie in der Region. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Arbeitslosigkeit in der Region um 482 Personen oder 1,8 Prozent zurück. Die Arbeitsagentur führt das auf die wirtschaftliche Dynamik und den damit verbundenen Fachkräftebedarf zurück. „Besonders bemerkenswert sind die Rückgänge bei den Langzeitarbeitslosen und den jüngeren Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr. Ebenso der Zuwachs bei den gemeldeten Stellen“, sagte Manfred Kusserow, operativer Geschäftsführer der Arbeitsagentur.

Im Dezember sank die Jugendarbeitslosigkeit in der Region um 2,4 Prozent auf 2381 Personen. Die Arbeitslosigkeit der Menschen über 50 Jahre ging im Vergleich zum Vormonat um 74 auf jetzt 8184 Personen zurück. Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,9 Prozent auf insgesamt 8 140 Stellen. Im gesamten Jahr meldeten Arbeitgeber 25 730 offene Stellen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das ein Plus 2,1 Prozent.

1875 vorher Arbeitslose besuchen Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung und 931 Arbeitsuchende Kurse der Aktivierung und beruflichen Eingliederung. Insgesamt sei die Unterbeschäftigung im Vergleich zum Vorjahr damit um 798 Personen gesunken, so die Arbeitsagentur. Die Unterbeschäftigung ist ein umfassenderer Wert, da sie Teilnehmer von Arbeitsmarktmaßnahmen einbezieht.

Gute Perspektiven

Im Juli 1997 wurde die derzeitige Berechnung der Arbeitslosenquote, die sich auf alle zivilen Erwerbspersonen bezieht, eingeführt. Kusserow verweist darauf, dass sie seitdem in der Region in keinem Monat niedriger gewesen als im Juni und Dezember 2017 Auch für die kommenden Monate gibt es sehr gute Aussichten. Der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) stieg gegenüber dem Vormonat um 0,1 auf 104,9 Punkte. Die Beschäftigungsentwicklung im Jahr 2018 werde rekordverdächtig.

Die Konjunktur hat auch Nordrhein-Westfalens Arbeitslosenzahl im Dezember auf einen 25-Jahres-Tiefstand gedrückt. Rund 662.000 Menschen hatten keine Beschäftigung – das waren gut 33 000 weniger als ein Jahr zuvor, wie die Agentur für Arbeit in Düsseldorf mitteilte. So niedrig war der Monatswert seit 1992 nicht mehr. Die Arbeitslosenquote lag nur noch bei sieben Prozent und 0,4 Punkte niedriger als ein Jahr zuvor.

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