Haushaltshilfe bei Krankheit Wenig Unterstützung bei der Suche nach Hilfe
Bonn · Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ist der Ansicht, dass gesetzliche Krankenkassen ihre Versicherten zu wenig unterstützen, wenn diese vorübergehend eine Haushaltshilfe brauchen.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen kritisiert mangelndes Engagement von gesetzlichen Krankenkassen, wenn Versicherte durch schwere Krankheit oder nach einer Operation eine Haushaltshilfe benötigen, die von den Krankenkassen finanziert wird. Viele würden den Versicherten nicht auf Anhieb bei der Suche nach einer Haushaltshilfe helfen, teilt die Verbraucherzentrale nach einer Befragung von 28 gesetzlichen Krankenkassen mit.
Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Krankenkassen greife den Versicherten durchgängig mit Kontaktdaten zu Dienstleistungsunternehmen oder Wohlfahrtsverbänden unter die Arme, selbst wenn diese ausdrücklich eine Haushaltshilfe als Sachleistung benötigen. Konkrete Kontakte zu Fachkräften werden noch seltener – nämlich nur von einem Drittel der Kassen – vermittelt. Nach Auskunft der Kassen kümmerten sich die Versicherten in aller Regel selbst um eine Haushaltshilfe – egal ob es sich um eine professionell oder privat arbeitende Person handelt. Selbst wenn Versicherte nach eigenen Angaben keine Haushaltshilfe finden, stellen nur 70 Prozent der befragten Krankenkassen eigene Recherchen an.
„Konkrete Hilfen bekommen Versicherte erst am Ende einer Kette von vergeblichen Versuchen“, sagt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW. In ihrer Not übertrügen Versorgungsbedürftige die Aufgaben häufig an Angehörige oder Freunde, obwohl der Gesetzgeber einen anderen Weg geebnet habe. Haushaltshilfen seien nicht leicht zu finden.