Umsatz stagniert Warum Küchen die neuen Statussymbole sind

Köln · Der vergangene heiße Sommer hat die Kauflust der Kunden gebremst. Dennoch ist die Branche optimistisch für Jahr 2019 gestimmt. Ein Blick auf aktuelle Trends und die Umsatztreiber.

 Der Backofen lässt sich per Handy steuern.

Der Backofen lässt sich per Handy steuern.

Foto: obs

Küchen sind die neuen Statussymbole. Gute Voraussetzungen für eine Branche, in der die deutschen Hersteller laut der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) führend sind. Dennoch lief im abgelaufenen Jahr nicht alles rund.

Die Lage der Küchenbranche

11,43 Milliarden Euro hat die deutsche Küchenindustrie im abgelaufenen Jahr umgesetzt, 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Dennoch ist AMK-Geschäftsführer Volker Irle zufrieden. Die Insolvenz des Herstellers Alno hat Ende 2017 die Branche durcheinandergewirbelt. Die anderen Hersteller konnten kaum alle Aufträge abarbeiten, was zu langen Lieferzeiten geführt habe.

Inzwischen gebe es neue Küchen wieder innerhalb von drei bis sechs Wochen. Wegen des heißen Sommers hätten potenzielle Käufer wohl auch lieber Zeit in Garten und Schwimmbad verbracht als in Küchenstudios. Auch dadurch machte die Branche Umsatz zeitverzögert. Der Umsatz im Export blieb mit fünf Milliarden fast stabil, im Inland ging er um 1,7 Prozent auf 6,43 Milliarden zurück.

Der Jahresauftakt 2019

Mit dem Start ins Jahr ist Irle zufrieden. Es gibt ein Plus im einstelligen Prozentbereich. Sehr schön wäre es, so Irle, wenn das am Jahresende auch so wäre. Darauf wetten will er nicht. Ein heißer Sommer könnte wieder die Kauflaune dämpfen.

Die Umsatztreiber

15 Millionen Küchen in Deutschland sind älter als 15 Jahre. „Der Inlandsmarkt bietet immer noch ein großes Potenzial für die Erneuerung bestehender Küchen“, sagte Irle. 15 Jahre Innovation auf einen Schlag könnten ein Kaufargument sein.

Neue Sortiersysteme erleichtern Vorbereiten und Kochen auch in kleinen Küchen. Smarte Technologien halten Einzug und erleichtern etwa die Steuerung des Backofens. Moderne Technik wie auch Kochflächen mit integriertem Dunstabzug macht Küchen teurer. Sie kosten im Schnitt 7125 Euro, 228 Euro mehr als im Vorjahr, so die Konsumforscher von der GfK.

Auch die Urbanisierung sollte den Absatz anschieben. Menschen ziehen in die Städte und brauchen eine neue Küche. In China sieht Irle ein besonders großes Potenzial. 2030 erwartet er hier eine jährliche Nachfrage von acht Millionen Küchen im Jahr. Auch der Trend zu Haushalten mit ein oder zwei Bewohnern treibt den Bedarf.

Die Küchentrends

Die Küche ist in die Wohnflächen hineingewandert, an bislang offenen Arbeitsflächen gibt es jetzt mehr verdeckten Stauraum, die Geräte sind teils Designobjekte, sie sind smarter und gehen sparsamer mit Energie um, dunkle Grautöne werden beliebter und matte Oberflächen.

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