2,4 Millionen Autos insgesamt betroffen VW startet Rückruf in Deutschland spätestens Anfang Februar

KÖLN · Zuerst müssen Diesel mit Hubraum von zwei Litern in die Werkstätten.

VW beginnt "spätestens Anfang Februar" mit den Rückrufen von Diesel-Pkw in Deutschland. Das sagte ein VW-Sprecher auf Anfrage dieser Zeitung. In den "nächsten Tagen" würden die Kunden angeschrieben. Dazu braucht VW vom Kraftfahrtbundesamt (KBA), das den Rückruf auch angeordnet hat, die Adressen der Fahrzeughalter. In einem ersten Schreiben will VW Besitzer von Fahrzeugen mit einer Manipulationssoftware, die die Motoren bei Tests in einem Sparmodus fahren lässt, so dass sie weniger Schadstoffe ausstoßen, informieren. Die Halter werden auch aufgefordert, weitere Informationen abzuwarten und sich noch nicht sogleich mit einer Werkstatt in Verbindung zu setzen. Erst in einem zweiten Schreiben bittet VW die Kunden dann, einen Werkstatttermin zu vereinbaren.

Die anstehenden Rückrufe betreffen zunächst die Diesel mit einem Hubraum von zwei Litern. Sie brauchen laut VW nur ein Software-Update, damit sie die gültigen Abgasnormen einhalten. Das gilt auch für die 1,2-Liter-Motoren, die zum Ende des zweiten Quartals in die Werkstätten gerufen werden. Das Update erfordere eine Arbeitszeit von etwa einer halben Stunde, so VW. Eine dritte Rückrufwelle soll dann ab dem dritten Quartal starten. Sie betrifft Diesel-Fahrzeuge mit einem Hubraum von 1,6 Litern. Außer einem Software-Update erhalten diese Motoren ein kleines Gitter in einem Plastikrohr, einen sogenannten Strömungsgleichrichter. Die Arbeit an diesen Motoren soll in weniger als einer Stunde erledigt sein, so VW. Allen Kunden bietet VW im Bedarfsfall eine angemessene und kostenfreie Ersatzmobilität an. Durch diese drei Wellen will VW sicherstellen, dass die Werkstätten nicht überfordert werden. Insgesamt müssen in Deutschland immerhin etwa 2,4 Millionen VW in die Werkstätten. Dazu kommen noch 577 000 Audi sowie Fahrzeuge der Marken Skoda und Seat.

Die Händler, die im VW- und Audi-Partnerverband zusammengeschlossen sind, wollten sich am Dienstag nicht äußern. Der Branchendienst autohaus.de zitiert aber aus einer internen Mitteilung des Verbandes nach der sich die Händler mit den Modalitäten des Massenrückrufs zufrieden zeigen. Die Interessen der Händler seien durch eine adäquate Vergütung, ein umfassendes Mobilitätskonzept, vielfältige Prozesserleichterungen und ein Motivationspaket für die Serviceberater gewahrt.

Der Autobauer betont lediglich, die Betriebe würden selbstverständlich auf die Umsetzung der technischen Maßnahmen vorbereitet und über den gesamten Prozess begleitet. Dazu gehören u.a. verschiedene Qualifizierungsangebote und Trainings für die Service-Mitarbeiter und ebenso eine Beratungs-Hotline.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort