Geschäftsbilanz 2017 VR-Bank Rhein-Sieg setzt auf digitale Angebote

Bonn · Das Institut machte 2017 einen Bilanzgewinn von sechs Millionen Euro. Und verspricht nun eine "attraktive" Dividende.

Die VR-Bank Rhein-Sieg steckt mehrere Millionen Euro in die weitere Digitalisierung ihres Geschäfts. Das teilte das Genossenschaftsinstitut am Dienstag bei der Bilanzvorstellung in Siegburg mit. Dafür wurde eine neue vierköpfige Organisationseinheit gegründet, die die vom Vorstand entwickelte Digitalisierungsstrategie umsetzen soll. „Wie dies dann in der Praxis aussehen kann, werden die Kunden in der neu entstehenden Filiale am Troisdorfer Bahnhof ab Frühjahr 2019 erleben können“, erklärte Vorstandsmitglied Holger Hürten. Unter anderem werden die Kunden persönlich vor Ort erfahren können, wie sie etwa über die Smartphone-App ihre Bankgeschäfte erledigen. Aber auch das Telefonbanking soll weiter ausgebaut werden. Demnächst sei auch Videotelefonie möglich, erklärte Hürten.

„Wir haben den Spagat geschafft, dass wir allen Kunden gerecht werden müssen, auch solchen, die kein iphone haben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Martin Schilling. Seit der Fusion mit der Raiffeisenbank Sankt Augustin im vergangenen Jahr verfügt die VR- Bank Rhein-Sieg über 32 Geschäftsstellen. Man werde in der Fläche präsent bleiben, aber das Angebot in den Filialen der jeweiligen Kundenfrequenz anpassen müssen. Die Bank gewann 2017 über 3200 Neukunden, der Bestand wuchs auf 127.000.

Schilling sprach von einem „bemerkenswerten Wachstum“: Dank des guten konjunkturellen Umfeldes erwirtschaftete die Bank einen vorläufigen Gewinn von sechs Millionen Euro, nach 5,5 Millionen Euro im Vorjahr. Der Bankenchef stellte eine „attraktive Dividende“ in Aussicht.

Rückgang des Zinsüberschusses

„Das niedrige Zinsniveau verärgert mich nach wie vor“, sagte Schilling. So ging der Zinsüberschuss um 5,76 Prozent auf 44,913 Millionen Euro zurück. Dafür stieg das Provisionsgeschäft um 11,5 Prozent auf gut 18 Millionen Euro. Erfreulich auch der Anstieg der Kundenkredite um elf Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen legten um gut neun Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro zu. Die Bilanzsumme wuchs um sieben Prozent auf 2,6 Milliarden Euro.

Trotz des Niedrigzinsniveaus stiegen die Tagesgeldanlagen um 14,6 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. Die Kunden sollten weiterhin von Negativzinsen verschont bleiben, sagte Hürten, obwohl die Bank selbst bei der Zentralbank auf Einlagen Zinsen zahlen müsse. Ausgenommen ist „eine Handvoll“ Geschäftskunden mit Millioneneinlagen, von denen die VR-Bank aber Negativzinsen verlangt.

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