Volksbank Bonn Rhein-Sieg steigert Überschuss

Vorstandssprecher Müller nennt Kostensenkungsmaßnahmen und stabiles Provisionsgeschäft als Gründe für die positiven Geschäftszahlen

  Im Volksbank-Haus  ist der Vorstand optimistisch. Man sieht das Institut zu alter Ertragsstärke zurückgekehrt.

Im Volksbank-Haus ist der Vorstand optimistisch. Man sieht das Institut zu alter Ertragsstärke zurückgekehrt.

Foto: Lannert

Bonn. Für den Vorstandssprecher der Volksbank Bonn Rhein-Sieg, Rudolf Müller, hat sich "das Stimmungsbild in der Region verbessert". Auch im eigenen Haus herrscht Optimismus. "Nach drei eher mageren Jahren knüpft die Bank wieder an Zeiten früherer Ertragsstärke an", sagte Müller am Mittwoch in Bonn.

Bei einer Bilanzsumme von knapp zwei Milliarden Euro (2003: 2,1 Milliarden Euro) hat das Institut den Angaben zufolge ein Ergebnis vor Bewertung von 20,4 Millionen Euro und damit auf Vorjahresniveau erzielt. Der Jahresüberschuss 2004 liegt laut Müller nach 2,3 Millionen Euro im Jahr 2003 bei mehr als drei Millionen Euro.

Ob die Mitglieder der Genossenschaftsbank (140 000 Kunden, 32 Filialen) mit einer höheren Ausschüttung rechnen dürfen, ließ Müller offen. 2003 hatte die Ausschüttung bei vier Prozent gelegen. Während das Geldinstitut 2004 mehr verdient hat, ging der Stellenabbau weiter. Die Zahl der Beschäftigten lag Ende 2004 bei 636 (davon 40 Auszubildende). Das sind 43 weniger als ein Jahr zuvor.

Die positiven Geschäftszahlen führte Müller im wesentlichen darauf zurück, dass zum einen die Kostensenkungsmaßnahmen Wirkung gezeigt hätten und die Bank zum anderen ein stabiles Provisionsgeschäft auf sehr hohem Niveau erzielt habe. Müller: "Eines der besten Ergebnisse der Volksbank-Geschichte und deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt."

Ins Provisionsergebnis fließen neben den Erträgen aus dem Wertpapiergeschäft, die Provisionen aus der Kreditvermittlung sowie aus dem Vertrieb von Versicherungs- und Bausparprodukten, dem Zahlungsverkehr, dem Immobiliengeschäft und dem Auslandsgeschäft ein.

Während das Bauspargeschäft laut Müller rückläufig war, fanden Lebensversicherungen im vergangenen Jahr vor dem Hintergrund der seit 1. Januar veränderten steuerlichen Rahmenbedingungen reißenden Absatz. Das Volumen der Policen kletterte um 167 Prozent von 14,4 Millionen Euro auf 38,4 Millionen Euro.

Im Immobiliengeschäft konnte die Volksbank Bonn Rhein-Sieg im Vergleich zu 2003 mit 125 vermittelten Objekten eine Steigerung von knapp sieben Prozent erreichen. Der Verkaufsumsatz lag 2004 bei 24,6 Millionen Euro und damit 9,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Anders als der Maklerverband, der einen Trend in die Stadt, ausgemacht haben will, vermarktete die Volksbank vor allem Objekte in ländlicheren Gebieten der Region, allen voran im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Städtische Lagen seien wegen der hohen Preise weniger gefragt.

Weiterhin rückläufig war das Kreditgeschäft der Genossenschaftsbank. Während Unternehmen ihre Investitionen offenbar weiter zurückstellen, nutzen Privatkunden das niedrige Zinsniveau zur Aufnahme von Darlehen zur Immobilienfinanzierung. Das Volumen der Kundenkredite der Volksbank und ihrer Verbundpartner liegt bei 1,67 Milliarden Euro.

Doch die Kunden leihen sich nicht nur Geld, sie legen auch mehr auf die hohe Kante. Das eigene Einlagengeschäft sowie die in den Depots und bei Verbundpartnern unterhaltenen Vermögenswerte addieren sich den Angaben zufolge auf 2,25 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 72 Millionen Euro oder 3,3 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort