Kundenvolumen knackt Vier-Milliarden-Euro-Marke Volksbank Bonn Rhein-Sieg legt zu

Bonn · Die Volksbank Bonn Rhein-Sieg, nach eigenen Angaben größte Volksbank im Rheinland, hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt und blickt optimistisch ins laufende Jahr.

 Eine von 40 Filialen in der Region: Die Zweigstelle der Volksbank Bonn Rhein-Sieg in Bonn-Endenich.

Eine von 40 Filialen in der Region: Die Zweigstelle der Volksbank Bonn Rhein-Sieg in Bonn-Endenich.

Foto: Kohls

"Wir sind zuversichtlich, wiederum ein gutes Ergebnis zu erzielen, um sowohl unseren Mitgliedern eine attraktive Dividende zu zahlen als auch weiterhin Rücklagen aufzubauen", sagte Vorstandschef Jürgen Pütz gestern bei der Vorstellung der Geschäftszahlen.

Vor allem wegen einer deutlich höheren Kreditvergabe, aber auch dank eines gewachsenen Einlagengeschäfts betreute die Bank im 111. Jahr ihres Bestehens erstmals knapp mehr als vier Milliarden Euro Kundenvolumen. Das waren rund 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Ausleihungen an Firmen und Privatkunden stiegen laut Pütz um 6,1 Prozent oder 61 Millionen Euro an. Besonders stark war die Nachfrage nach Baufinanzierungen, der Zuwachs im Neugeschäft lag hier laut Pütz bei 30 Prozent.

Trotz historisch niedriger Zinsen legten die Kunden aber auch mehr Geld an: das Einlage-Volumen nahm um rund vier Prozent auf 2,543 Milliarden Euro zu. "Nach wie vor wird viel Geld als Tagesgeld kurzfristig geparkt" berichtete Pütz. Er rechnet damit, dass die Zinsen auch in diesem Jahr niedrig bleiben werden.

Die langanhaltende Niedrigzinsphase sei auch ein Grund dafür, dass sich der Zinsüberschuss - also die Differenz zwischen den Zinserträgen aus dem Kreditgeschäft und dem Zinsaufwand aus dem Einlagengeschäft - deutlich um 4,6 Millionen auf 41,5 Millionen Euro verringerte.

Andererseits verkauften die Bankberater den Volksbank-Kunden viele Finanzprodukte, für die insgesamt unverändert 19 Millionen Euro an Provisionen hereinkamen. Weil außerdem für Ausfallrisiken kaum Geld beiseite gelegt werden musste und die Personalkosten nur leicht stiegen, wuchs der Jahresüberschuss um zehn Prozent auf 4,5 Millionen Euro.

Davon will die Volksbank an ihre rund 59 000 Mitglieder wie im Vorjahr eine Dividende in Höhe von fünf Prozent ausschütten, das wären rund 2,2 Millionen Euro. Ob wie im Vorjahr den Mitgliedern der Vorschlag gemacht werde, von dieser Dividende einen Teil an den neuen Solidaritätsfonds der Volksbank abzuführen, werde noch geprüft, sagte Pütz.

Die Vertreterversammlung hatte im vergangenen Jahr beschlossen, 0,25 Prozentpunkte der Dividende in den neuen Fonds als zweckgebundene Spende abzuführen.

Mit den Mitteln werden in Not geratene Kunden der Bank unterstützt. Von den bisher zusammengekommenen rund 100 000 Euro gingen jeweils 12 000 Euro an Familien mit behinderten Kindern in Bonn und in Eitorf. Über weitere Anträge werde der Stiftungsrat in der nächsten Woche entscheiden, sagte Pütz.

Unabhängig vom Solidaritätsfonds gab die Volksbank 2012 nach Angaben von Pütz etwa eine halbe Million Euro für Spenden und Sponsoring aus, zusätzlich 200 000 Euro aus Mitteln des Gewinnsparvereins.

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