Vier Bonner Wissenschaftler gehen mit Biotechnologie-Firma auf Markt

Neuartiges Verfahren für Screening von Proteinen und Peptiden - Santo Holding als Hauptinvestor gewonnen

  Die Welle:  Am Rande der Rheinaue spiegelt sich das Forschungszentrum Caesar in seinem Teich.

Die Welle: Am Rande der Rheinaue spiegelt sich das Forschungszentrum Caesar in seinem Teich.

Foto: Volker Lannert

Bonn. (syl) Vier frühere Caesar-Forscher haben gemeinsam ein Unternehmen gegründet und gehen jetzt auf den Markt. Schon im vergangenen Jahr riefen die vier Kollegen aus dem Forschungszentrum die Biotechnologie-Firma Nexigen GmbH ins Leben. Zuvor hatten die Wissenschaftler in einer Caesar-Arbeitsgruppe neuartige Verfahren für das Screening von Proteinen und Peptiden entwickelt.

Caesar hat die Schutzrechte an diesen Verfahren an die neue Gesellschaft abgetreten, die jetzt ins operative Geschäft startet. Zunächst will das junge Unternehmen noch in den Räumen des Forschungszentrums Caesar bleiben. Den Ausgründern war es mit der Hilfe eines sogenannten Business-Angels, der Jungunternehmern in der Startphase zur Seite steht, gelungen, andere Firmen als Geldgeber für den Ausbau des Unternehmens zu sichern. Als Hauptinvestor konnte die Santo Holding gewonnen werden; das Biotechnologie-Unternehmen 4SC hat eine knapp vierprozentige Beteiligung an der neuen Nexigen GmbH erworben.

"Dank unseres engagierten Teams und der steten Unterstützung durch Caesar konnte die Ausgründung geschafft werden", sagte Hanjo Hennemann, ehemals Arbeitsgruppenleiter bei Caesar und jetzt Nexigen Geschäftsführer. Er setzt darauf, dass es mit den Biotechnologie-erfahrenen Partnern Santo und 4SC gelingen wird, "unsere neuen Technologien erfolgreich am Markt zu platzieren."

Das Unternehmen arbeitet an einer Technologieplattform für eigene Wirkstoffe und Kooperationen mit Pharmaunternehmen. Projekte mit Konzernen wie Bayer-Schering und Johnson & Johnson sowie mit internationalen Biotech-Unternehmen seien bereits erfolgreich durchgeführt worden, teilte Caesar mit. Ziel sei es unter anderem, therapeutische Peptide zur Behandlung von Viruserkrankungen zu entwickeln. Bei der Stiftung Caesar am südlichen Rand der Rheinaue, die sich nach der Übernahme durch die Max-Planck-Gesellschaft auf Neurowissenschaft konzentriert, arbeiten 160 Menschen.

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