Verwaltungsrat entlastet Sanio

Chef der Bonner Behörde bleibt im Amt

Berlin/Bonn. (dpa) Der Chef der obersten Bankenaufsicht BaFin, Jochen Sanio, ist trotz der Korruptionsaffäre in seiner Behörde endgültig entlastet worden. Das teilte der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Finanzstaatssekretär Thomas Mirow, am Freitag in Berlin mit.

Die Entscheidung ist dem Vernehmen nach einstimmig gefallen. Das Kontrollgremium hatte die Entlastung Sanios für 2005 auf Grund der bis dato nicht aufgeklärten Korruptionsvorwürfe mehrfach verschoben.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft seien abgeschlossen, und es seien keine persönlichen Verfehlungen Sanios festgestellt worden, hieß es. Nach Angaben von Mirow gibt es auch keine Ermittlungsverfahren mehr gegen Mitarbeiter des BaFin-Leitungsbereichs.

Der Verwaltungsrat hatte Sanio das Vertrauen ausgesprochen, die Entlastung aber vertagt. Sanio stand unter Druck, weil ein ranghoher BaFin-Mitarbeiter mit Scheinrechnungen bei der Vergabe von IT-Aufträgen mehrere Millionen Euro veruntreut hatte.

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