Streik des Sicherheitspersonals Verspätungen und Flugausfälle am Flughafen Köln/Bonn

Düsseldorf/Köln · Ein Streik des Sicherheitspersonals hat am Donnerstagmorgen den Betrieb an den wichtigsten nordrhein-westfälischen Flughäfen durcheinander gebracht. Bereits am frühen Morgen bildeten sich in Köln/Bonn und in Düsseldorf längere Warteschlangen vor den Terminals. Viele Flüge mussten bereits gestrichen werden.

 Bereits am frühen Morgen bildeten sich vor den Terminals lange Schlangen.

Bereits am frühen Morgen bildeten sich vor den Terminals lange Schlangen.

Foto: dpa

+++ 12.40 Uhr: Am Flughafen Köln/Bonn sind am Donnerstagvormittag nur 4 von 25 Maschinen gestartet. Der Flugverkehr sei erheblich beeinträchtigt, sagte ein Sprecher.

+++12.15 Uhr: Seit Donnerstagmorgen haben rund 370 Sicherheitsmitarbeiter an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf ihre Arbeit niedergelegt, so eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di.

Am Flughafen Köln/Bonn seien am Mittwochmorgen alle Sicherheitskontrollen geschlossen worden, so ein Sprecher. Wartende Fluggäste wurden den Angaben zufolge mit Schokoriegeln und Wasser versorgt. 80 Abflüge waren für den Donnerstag insgesamt geplant. Bis zum Vormittag fielen mehr als zehn Starts und Landungen aus.

Am Flughafen Düsseldorf sind am Donnerstagvormittag mehr als 90 von 528 Verbindungen gestrichen worden. Vor den Sicherheitskontrollen bildeten sich lange Schlangen. Von 42 Kontrollen waren in Düsseldorf nur sechs geöffnet. Neben dem Sicherheitspersonal streiken in Düsseldorf zudem etwa 200 Mitarbeiter der Personal- und Warenkontrollstelle.

+++ 12.00 Uhr: "Die Streiks des Luftsicherheitspersonals in Köln/Bonn und Düsseldorf sind inakzeptabel. Die Ankündigung die beiden Flughäfen für zwei Tage massiv einzuschränken ist völlig überzogen und für die Passagiere unzumutbar", so Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV.

+++ 07.50 Uhr: Bereits am frühen Morgen bildeten sich am Flughafen Köln/Bonn und am Flughafen Düsseldorf längere Schlangen vor den Terminals. Viele Flüge mussten gestrichen werden.

In Düsseldorf haben ab vier Uhr morgens 95 Prozent der Frühdienst-Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt, in Köln 80 Prozent. Als Konsequenz schloss der Flughafen Köln/Bonn am Donnerstagmorgen alle Passagierkontrollen. Über den Tag verteilt sollten ursprünglich 80 Maschinen mit etwa 10.000 Passagieren aus Köln abfliegen. "Wir rechnen nun aber mindestens mit Verspätungen", sagte ein Sprecher.

Erste Meldung, 24.01.2013, 07.25 Uhr:

Erneut müssen sich Fluggäste heute wegen eines Arbeitskampfes auf Verspätungen oder gar Flugausfälle einstellen. Wie vergangene Woche in Hamburg will Verdi mit einem Streik des Sicherheitspersonals an den Airports in Düsseldorf und Köln/Bonn Druck machen.

[kein Linktext vorhanden]An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn müssen Passagiere heute (Donnerstag) wegen eines Streiks des Sicherheitspersonals mit Einschränkungen rechnen. Die ersten Angestellten legten mit Beginn der Frühschicht um 4.00 Uhr die Arbeit nieder. "Die Zustimmung ist groß", sagte die Fachbereichsleiterin der Gewerkschaft Verdi, Andrea Becker. Die Aktion soll den ganzen Tag andauern und auch am Freitag fortgesetzt werden - wie lange, ließ Verdi zunächst offen.

Die Gewerkschaft hatte die Aktion in der Nacht kurzfristig angekündigt. Sie will den Druck für die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Sicherheitswirtschaft erhöhen.

Betroffen sind nach Angaben von Verdi vor allem die Kontrollstellen für Fluggäste. Die Folgen seien noch nicht absehbar, sagte der Sprecher des Flughafens Köln/Bonn, Walter Römer. Es seien aber erhebliche Einschränkungen zu erwarten. Er empfahl Passagieren, sich bei ihrer Airline zu informieren.

Allein der Düsseldorfer Airport erwartete am Donnerstag etwa 44.500 Passagiere, in Köln sind es im Duschnitt täglich 25.000. Erst vergangenen Freitag hatte ein Streik des Sicherheitspersonals den Hamburger Flughafen lahmgelegt. Dort waren 63 von 176 geplanten Flügen abgesagt worden, rund 12.000 Passagiere blieben am Boden und konnten ihre Reise nicht antreten.

[kein Linktext vorhanden]Verdi will für die Sicherheitsleute an Flughäfen in Nordrhein-Westfalen einen Stundenlohn von einheitlich 16 Euro durchsetzen - zurzeit erhalten sie den Angaben zufolge höchstens 12,36 Euro. "Das sind die Leute, die Terroranschläge verhindern sollen", begründete Verdi-Sprecher Günter Isemeyer die Forderung. Auch für Sicherheitsleute in anderen Bereichen will die Gewerkschaft mehr Geld. Die Arbeitgeber in NRW hätten es vor einigen Wochen abgelehnt, die Verhandlungen fortzusetzen.

Der Bundesverband der Sicherheitswirtschaft (BDSW) hatte vergangene Woche kritisiert, Verdi habe bei den Forderungen für das Flughafen-Personal "jedes Maß verloren". In Nordrhein-Westfalen hätten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 9,22 Prozent angeboten.

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