Gewerkschaft schließt Mitgliederbefragung ab Verdi-Mitglieder billigen Post-Tarifabschluss

Bonn · Zwei Drittel stimmen dem Ergebnis zu, mit dem Lohnsteigerungen auch in Freizeit umgewandelt werden können.

 Bekommen mehr Geld: Briefträger der Deutschen Post.

Bekommen mehr Geld: Briefträger der Deutschen Post.

Foto: dpa

Gut zwei Drittel der Verdi-Mitglieder haben für die Annahme des Tarifangebots der Deutschen Post gestimmt. Das hat die Gewerkschaft am Dienstag mitgeteilt. Der Zustimmung der Tarifkommission war eine Befragung in den Betrieben der Post vorausgegangen, an der sich 50 647 Verdi-Mitglieder beteiligten. „Wir sind von der hohen Beteiligung sehr beeindruckt“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Zugleich zeige das Abstimmungsergebnis, „dass nicht alle zufrieden damit sind, und das respektieren wir auch“.

Das Tarifergebnis für die rund 130 000 Tarifbeschäftigten umfasst über eine Laufzeit von 28 Monaten zwei lineare Erhöhungsschritte. Zum 1. Oktober 2018 steigen die Löhne und Gehälter um drei Prozent, ein Jahr später um weitere 2,1 Prozent. Zudem wird es rückwirkend für den April eine Einmalzahlung von 250 Euro geben. Vereinbart wurde darüber hinaus ein Wahlmodell, mit dem die Beschäftigten die linearen Erhöhungen in freie Zeit zur Entlastung umwandeln können.

Anstelle der linearen Erhöhung von drei Prozent können die Beschäftigten 60 Stunden Entlastungszeit im Jahr, und anstelle der 2,1 Prozent können sie 42 Stunden Entlastungszeit bekommen. Möglich ist auch, beide Schritte zu einer Entlastungszeit von 102 Stunden zu kumulieren. Das bisher einmal im Jahr auf Basis einer Beurteilung individuell gezahlte leistungsorientierte Entgelt wird abgeschafft und durch einen festen und für alle Beschäftigten in der jeweiligen Entgeltgruppe gleich hohen Betrag abgelöst, der Bestandteil des Monatsgrundentgeltes wird. „Unsere Beschäftigten werden spürbar am Unternehmenserfolg beteiligt und erhalten durch die angepassten Regelungen selbst mehr Flexibilität und Planbarkeit“, so Thomas Ogilvie, Personalvorstand der Post.

Die Auszubildenden und Studierenden an Berufsakademien erhalten rückwirkend für den April 2018 eine Einmalzahlung von 100 Euro. Darüber hinaus werden die Vergütungen zum 1. Oktober zwischen drei und vier Prozent und ein Jahr später noch einmal zwischen 2,2 und drei Prozent erhöht.

Die Tarifeinigung umfasst auch, die Postzulage für die 32 000 Beamten des Unternehmens bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrages vom 31. Mai 2020 fortzuschreiben. Außerdem erhalten die Beamten im Oktober 2019 eine Einmalzahlung von 350 Euro.

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