Gastronomie in Bonn Vapiano wächst mit dem Zeitgeist

BONN · Mit ihrem Restaurantkonzept haben die Gründer der gastronomischen Lifestylemarke Vapiano offenbar ins Schwarze getroffen: Seit der Eröffnung des ersten Restaurants 2002 in Hamburg ist die Kette mit der gehobenen Systemgastronomie stetig gewachsen.

Das Vapiano an der Ollenhauer Straße in Bonn ist eines von fast 60 Restaurants dieser Kette in Deutschland.

Das Vapiano an der Ollenhauer Straße in Bonn ist eines von fast 60 Restaurants dieser Kette in Deutschland.

Foto: Barbara Frommann

Das Restaurantunternehmen, das in Bonn ab Juni mit einem zweiten Standort vertreten sein wird und derzeit drei Niederlassungen in Köln betreibt, steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 Prozent in Deutschland und um 19,3 Prozent international.

"Damit ist Vapiano weiterhin auf Erfolgskurs. Allein 2013 haben wir weltweit 18 neue Standorte eröffnet", erklärt Gregor Gerlach, Vorstandsvorsitzender der Vapiano SE, einer europäischen Aktiengesellschaft mit Sitz in Bonn. Der Konzernjahresüberschuss betrug 2012 laut Bundesanzeiger sieben Millionen Euro.

Das Erfolgsrezept basiert unter anderem darauf, dass Pizzen, Nudelgerichte und Salate direkt vor den Augen der Gäste in der Showküche zubereitet werden. Die Kunden holen sich ihr Essen an der Theke selbst ab und tragen es zum Tisch. Auf einer Chipkarte wird der gesamte Verzehr gebucht, der vor dem Verlassen des Restaurants an einer Kasse bezahlt wird. Das Konzept wendet sich damit auch an Besucher, die es eilig haben, und dennoch nicht auf ein Restaurantessen verzichten wollen.

Weltweit arbeiteten 2013 nach Unternehmensangaben rund 9200 Vapianisti, so nennt die Kette ihre Mitarbeiter, in mehr als 140 Vapianos und erzielten mit etwa 33,27 Millionen Gästen rund 336 Millionen Euro Umsatz. Allein in Deutschland waren im vergangenen Jahr 3800 Frauen und Männer in 58 Vapiano-Restaurants beschäftigt, davon 27 auf Franchise-Basis. Rund 17,8 Millionen Gäste brachten hierzulande einen Jahresumsatz von 160,2 Millionen Euro. 2016 soll es weltweit 260 Restaurants geben.

Im laufenden Jahr sollen es der Planung nach weiter steil nach oben gehen. Die Kette peilt weltweit 11.100 (Deutschland: 4400) Beschäftigte, 170 (Deutschland: 66) Restaurants sowie 418,1 (Deutschland: 192,1) Millionen Euro Umsatz an.

Eröffnungen sind in den kommenden Monaten unter anderem in Kuwait sowie an zwei Standorten in Berlin geplant. Wie berichtet, ist für Juni die Eröffnung einer Niederlassung im früheren Ladenlokal von Strauss Innovation am Bonner Münster geplant.

Mit der Starköchin Cornelia Poletto setzt Vapiano 2014 auf neue Angebote für seine Gäste. Außerdem will Vapiano im dritten Quartal in Fürth das erste freistehende Restaurant abseits der Innenstadt eröffnen. Damit ergänzt das Unternehmen seine Strategie der zentralen Lagen in der Umgebung von Büros und Geschäften um ein weiteres Feld: frische Gerichte für mobile Gäste abseits der City-Fußgängerzonen zuzubereiten. "Das neue Konzept bietet zusätzliche Chancen für Franchisenehmer und Vapiano", teilte die Gesellschaft mit.

Das Konzept der schnellen gehobenen Systemgastronomie entspricht offenbar dem Zeitgeist. So hat der ehemalige Vapiano-Gesellschafter Kent Hahne im November in unmittelbarer Nähe seines Vapiano-Lokals an der Bonner Ollenhauer Straße das "Ginyuu" eröffnet. Den Angaben zufolge ist der Betreiber mit dem Umsatz "mehr als zufrieden", ohne konkrete Zahlen zu nennen. Umsatzeinbußen durch die panasiatisch-pazifische Systemgastronomie seien bei Vapiano derzeit nicht zu spüren, hieß es.

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