Troisdorfer Dynamit Nobel AG trennt sich von Munitionsgeschäft

Fürther Tochter für Kleinkalibermunition wird an schweizerische RUAG verkauft

Troisdorf. (grh) Rückwirkend zum 1. April 2002 verkauft die zum mg-Konzern gehörende Dynamit Nobel AG (DN) ihre Tochtergesellschaft Dynamit Nobel AmmoTec GmbH (Fürth) an eine neu gegründete Tochtergesellschaft des schweizerischen RUAG-Konzerns, heißt es in einer DN-Mitteilung. An der neuen Gesellschaft sei RUAG mit 80 Prozent und Dynamit Nobel mit 20 Prozent beteiligt. Die Transaktion bedarf noch der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden.

Das neue Unternehmen RUAG Ammotec habe einen Jahresumsatz von rund 160 Millionen Euro und rund 1 200 Mitarbeitern. Die Produktionsstandorte in Deutschland (Stadeln/Fürth, Sulzbach-Rosenberg), Schweiz (Thun) und Schweden (Amotfors) blieben erhalten. Nach Auskunft einer DN-Sprecherin hat der Verkauf des Geschäfts mit Kleinkalibermunition keine Auswirkungen auf den Standort Troisdorf.

Neuausrichtung

Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hat sich das Unternehmen von dem Bereich Industrielle Sprengsysteme für Bau und Bergbau getrennt. Nach der jetzigen Veräußerung der Munitionssparte liege der Umsatzanteil des Geschäfts mit Sprengmitteln nur noch bei rund zwei Prozent des Dynamit-Nobel-Umsatzes (rund 2,6 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2000/2001).

Für DN-Vorstandssitzenden Jörg Deisel ist der Verkauf des Munitionsgeschäfts ein wichtiger Schritt bei der Neuausrichtung des DN-Konzerns. "Wir räumen den Wachstumschancen bei chemischen Kundensynthesen für den Life Science-Bereich, insbesondere für die Pharmaindustrie, in Zukunft Vorrang ein."

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