TroiKomm will das Gelände der KT kaufen

Städtische Tochterfirmen in Troisdorf gehen auf Einkaufstour - Auch Camp Spich und HT Troplast stehen auf dem Wunschzettel - Grundstück an der Poststraße kostet etwa 1,4 Millionen Euro

  Abgerissen  wurden die Fabrikhallen an der Poststraße schon vor Jahren. Die TroiKomm will das brachliegende Areal jetzt kaufen.

Abgerissen wurden die Fabrikhallen an der Poststraße schon vor Jahren. Die TroiKomm will das brachliegende Areal jetzt kaufen.

Foto: Arndt

Troisdorf. Die Einkaufsliste der städtischen Tochter-Gesellschaften in Troisdorf wird immer länger. Auf dem vorweihnachtlichen Wunschzettel stehen nicht mehr nur die ehemalige belgische Kaserne in Spich und das Werksgelände der HT Troplast, sondern jetzt auch das Areal der ehemaligen Firma Kunststoff-Technik an der Poststraße.

Rund 1,4 Millionen Euro soll das 5 424 Quadratmeter große Gelände gleich neben der Zentrale der Stadtwerke nach Informationen des General-Anzeigers kosten.

Anders als bei Camp Spich und dem HT-Areal tritt diesmal nicht die eigens dafür gegründete städtische Projekt-Management GmbH als Käufer auf, sondern die TroiKomm. Das ist die Holding-Gesellschaft, in der alle städtischen Unternehmen zusammengefasst sind - von den Stadtwerken über den Abwasserbetrieb und die Bäder GmbH bis hin zur Kultur- und Veranstaltungs GmbH (KuVe).

Und anders als bei Camp Spich, im Besitz der Bundesrepublik, und dem HT-Werksgelände, das im Besitz des Essener Rütgers-Konzerns ist, bleibt das jüngste Grundstücksgeschäft gewissermaßen in der Familie. Eigentümer ist nämlich die Stadt Troisdorf.

Genau diese Tatsache ruft denn auch die Kritiker auf den Plan. Die monieren, dass der Verkauf des KT-Geländes in Wirklichkeit nur dazu diene, dem städtischen Haushalt erneut eine ordentliche Finanzspritze durch die eigenen Tochtergesellschaften zu verpassen. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatten die städtischen Unternehmen den Etat mit außerordentlichen Gewinnausschüttungen in Höhe von zusammen knapp elf Millionen Euro subventioniert.

Nicht als Subvention der städtischen Finanzen, sondern als "langfristige Vorratshaltung" für eventuell einmal anstehende Erweiterungspläne der Stadtwerke, betrachtet TroiKomm-Geschäftsführer Peter Blatzheim den angestrebten Kauf. "Wer weiß, was noch kommt. Die Stadtwerke werden zwangsläufig wachsen", sagte Blatzheim.

Auch Bettina Plugge, Pressesprecherin der Verwaltung, bestätigte die Verkaufspläne: "Ein entsprechender Vertrag wird vorbereitet. Es ist im Interesse der Stadt, dass an dieser Ecke etwas ordentliches passiert." Deshalb sei es sinnvoll, wenn sich die Stadtwerke das Gelände langfristig sicherten.

Seit mehreren Jahren ist das ehemalige Gelände der Firma Kunststoff-Technik an der Poststraße in Troisdorf eine unansehnliche Brache. Dort, wo noch bis vor drei Jahren der Verein "Hilfe zur Arbeit" in umfunktionierten Werkshallen sein Gebrauchtmöbel-Warenhaus hatte, wuchert derzeit ungestört das Unkraut.

Lange Zeit rostete dort - wie einst am Kaiserbau - ein Baukran vor sich hin. Doch auch der ist mittlerweile verschwunden. Eigentlich wollte eine Troisdorfer Baufirma auf dem Areal Gewerbeflächen, unter anderem für ein Fitness-Studio, Büros und "hochwertige Stadtwohnungen", entstehen lassen. Allerdings blieb die Suche nach einem Geldgeber für das Projekt ohne Erfolg. Deshalb wurde bereits 2003 der Kaufvertrag zwischen Stadt und Baufirma annulliert.

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