Trendwende auf dem Stellenmarkt in Sicht
IHK-Umfrage: Beschäftigungsabbau in Bonn und Region scheint gestoppt - Dienstleistungsfirmen stellen wieder ein - Sorgenkind bleibt der Einzelhandel
Bonn. "Der Beschäftigungsabbau in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis scheint gestoppt zu sein." Mit diesen Worten brachte am Mittwoch Michael Swoboda, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, das Ergebnis einer Umfrage der IHK zur Beschäftigungsentwicklung 2006 bei ihren Mitgliedsfirmen auf den Punkt.
Unter den mehr als 300 befragten Unternehmen ist es vor allem die Dienstleistungsbranche, die in diesem Jahr wieder neue Arbeitsplätze schaffen will. Laut Umfrage wollen 35,7 Prozent der unternehmensbezogenen Dienstleister in diesem Jahr zusätzliches Personal einstellen, mit weniger Arbeitskräften wollen lediglich 3,6 Prozent auskommen.
"Damit setzt sich der positive Trend fort, denn auch in den vergangenen Jahren sind in der Region im Dienstleistungssektor neue Stellen geschaffen worden", erläutert Swoboda: "Erfreulich ist, das der Arbeitsplatzabbau in der Industrie so langsam zum Stillstand kommt."
Zwar gehen 17,1 Prozent der befragten Industrieunternehmen von sinkenden Beschäftigungszahlen aus, aber immerhin 13,8 Prozent wollen Personal einstellen. Seit Herbst 2005 stieg der Saldo damit von minus 12,3 auf minus 3,3 Prozentpunkte.
Über alle Branchen hinweg wollen 13,1 Prozent der Unternehmen Personal einstellen und 14,4 Prozent Personal abbauen. Auch hier verbesserte sich der Trend seit Herbst 2005 von minus 8,8 Prozentpunkten auf nur noch minus 1,3 Prozentpunkte.
"Der Einzelhandel in der Region Bonn/Rhein-Sieg ist ausschlaggebend dafür, das der Gesamtsaldo immer noch negativ ist", sagte Swoboda. Jeder vierte Einzelhändler will dieses Jahr Stellen streichen, nur 2,9 Prozent wollen Personal einstellen.
