Telekom sichert sich polnische PTC

Gegen eine Zahlung von 1,4 Milliarden Euro an den französischen Medienkonzern Vivendi und die polnische Elektrim hat sich die Telekom das vollständige und unumstrittene Eigentum am polnischen Mobilfunkbetreiber gesichert.

Bonn. (dpa) Die Deutsche Telekom und Vivendi haben ihren jahrelangen Rechtsstreit über den polnischen Mobilfunkbetreiber PTC beigelegt. Gegen eine Zahlung von 1,4 Milliarden Euro an den französischen Medienkonzern Vivendi und die polnische Elektrim habe sich die Telekom das vollständige und unumstrittene Eigentum an der Gesellschaft gesichert, teilte der Bonner Konzern am Mittwoch mit.

Einschließlich der bereits gezahlten Kaufpreisrate von 700 Millionen Euro ergebe sich für den 51-Prozent-Anteil an PTC eine Summe von 2,1 Milliarden Euro. Die Telekom hielt ursprünglich eine Beteiligung von 49 Prozent an dem Unternehmen und hatte vor fünf Jahren eine Kaufoption auf weitere 48 Prozent an PTC ausgeübt.

Die polnische Gesellschaft gehört mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent zu den Marktführen des Landes. Mit 13,3 Millionen Kunden und einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen 2010 ist das Unternehmen die größte Mobilfunktochter der Telekom in Osteuropa.

Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges sprach von einem "guten Tag für den polnischen Mobilfunkmarkt". Mit der Vereinbarung seien juristische Sicherheit geschaffen und ein klares Signal zur strategischen Weiterentwicklung von PTC gegeben worden. "Wir haben den Knoten gelöst", betonte Höttges.

Über die Rechtmäßigkeit des Anteilsbesitz an PTC und dessen Aufstockungen hatten Telekom und Vivendi vor zahlreichen Schiedsgerichten und ordentlichen Gerichten elf Jahre lang heftig gestritten. Zwischendurch eskalierte der Streit sogar in Handgreiflichkeiten: Telekom-Manager erhielten vorübergehend Hausverbot und wurden am Betreten der PTC-Zentrale gehindert.

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