SWB in der Klemme

Kommentar

Die Stadtwerke Bonn stecken in der Klemme. Während sie selbst offenbar nicht in der Lage sind, andernorts wettbewerbsfähige Angebote für Strom und Gas zu machen, springen in ihrem Stammgebiet immer mehr Kunden zur Konkurrenz ab.

Die Schwäche der SWB hat viele Ursachen. Beim Strom ist es vor allem der geringe Anteil an Eigenerzeugung, der die Bonner zurückfallen lässt. Jahrelang wurde versäumt, in neue Kraftwerke oder Kraftwerksbeteiligungen zu investieren. Nur 20 Prozent ihres Stroms produzieren die SWB selbst. Bei Konkurrenten wie Mainova ist der Anteil dreimal so hoch.

Millionenschwere Investitionen in das Heizkraftwerk Nord und in Kraftwerksbeteiligungen sollen den Eigenanteil der Bonner in den nächsten Jahren auf bis zu 80 Prozent treiben. Doch die Konkurrenz ist eben schon wichtige Schritte voraus. Hinzu kommen hohe Netzkosten in Godesberg und Beuel, die die SWB belasten. Der Vertrag mit RWE läuft 2011 aus.

Teuer auch Fehlinvestitionen wie der Kauf der Siegener Verkehrsbetriebe 2005, die nach Millionenverlusten wieder abgestoßen wurden. Der liberalisierte Energiemarkt macht brutal deutlich: Viele Stadtwerke sind konkurrenzfähiger als die SWB. Und der Wettbewerb lässt eigentlich nur zwei Entwicklungen zu: Entweder, die Bonner schließen noch auf, oder sie werden verkauft.

[ zum Artikel ]

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort