Sparkasse KölnBonn kommt aus der Krise

Die Sparkasse KölnBonn hat sich nach zwei dramatischen Geschäftsjahren mit jeweils dreistelligen Millionenverlusten wieder in die schwarzen Zahlen vorgearbeitet. "Wir erwarten für dieses Jahr ein ungefähr gleichbleibendes Ergebnis", sagte Sparkassenchef Artur Grzesiek.

Die Sparkasse KölnBonn legte am Donnerstag ihre Bilanz vor.

Die Sparkasse KölnBonn legte am Donnerstag ihre Bilanz vor.

Foto: dpa

Köln/Bonn. Die Sparkasse KölnBonn hat sich nach zwei dramatischen Geschäftsjahren mit jeweils dreistelligen Millionenverlusten wieder in die schwarzen Zahlen vorgearbeitet.

"Wir erwarten für dieses Jahr ein ungefähr gleichbleibendes Ergebnis", sagte Sparkassenchef Artur Grzesiek am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Köln. Mit dem Gewinn von 44,2 Millionen Euro aus dem vergangenen Jahr will die Sparkasse das Genusskapital annähernd wieder auffüllen, das Köln (100 Millionen) und Bonn (50 Millionen) im vergangenen Jahr praktisch als Notkredit der Sparkasse zur Verfügung gestellt hatten.

Kommentar Lesen Sie dazu auch den Kommentar " Langer Weg"Außerdem kündigte Grzesiek an, die Zinszahlungen für das Genusskapital bereits im kommenden Jahr und damit ein Jahr früher als geplant komplett nachzutragen. Der Stadt Bonn fließen daraus bei vereinbarten acht Prozent Zins rechnerisch jährlich vier Millionen Euro zu. Bereits in diesem Jahr zahlt die Sparkasse 2,4 Millionen Euro Gewerbesteuern, davon knapp eine Dreiviertelmillion an Bonn."Wir wollen eine typische Sparkasse werden", sagte Grzesiek und kündigte an, dass sich das Institut weiter aus dem Geschäft mit Großkunden zurückziehen und auf Privatkunden und den Mittelstand in der Region konzentrieren werde. Im vergangenen Jahr wurden die Großkredite um 652 Millionen Euro zurückgefahren.

Mehr als 50 Millionen Euro sollen sich einzelne Firmen künftig nicht mehr von der Sparkasse leihen können. Wegen der Umstrukturierung des Geschäfts sank die Bilanzsumme der Sparkasse leicht. "Das qualitative Wachstum ist uns wichtig. Wir konzentrieren uns auf das Geschäft vor Ort und verzichten gerne auf Masse", sagte Grzesiek.

Zum Thema Lesen Sie auch: Sparkasse KölnBonn will bei WCCB helfenAußerdem muss sich die Sparkasse wie von der EU-Kommission gefordert von einem Großteil ihrer noch rund 30 Beteiligungen vor allem in Köln trennen. Einzelne Verkaufsverhandlungen seien auf gutem Weg, sagte Grzesiek. Die Sanierung der Sparkasse ging auch auf Kosten der Beschäftigten: Unterm Strich fielen im vergangenen Jahr gut 200 Arbeitsplätze weg.Die Sparkasse hatte seinerzeit angekündigt, von 2008 bis 2014 rund 1 000 Stellen zu streichen. "Davon sind bereits gut die Hälfte abgebaut", sagte Grzesiek. Der Druck für weiteren Abbau sei jetzt nicht mehr so stark, rechnerisch müssten jährlich noch 100 bis 150 Stellen entfallen, was über natürlich Fluktuation gelinge.

Wie Grzesiek weiter sagte, unterstützte die Sparkasse im vergangenen Jahr rund 1 200 Vereine und Initiativen in Köln und Bonn mit zusammen elf Millionen Euro. Nicht senken will die Sparkasse die hohen Dispozinsen für ihre Privatkunden. Nach einem bundesweiten Vergleich der Stiftung Warentest sind Dispozinsen über 13 Prozent "Abzocke".

In dieser Kategorie finde sich auch die Sparkasse KölnBonn. "Ich sehe da keine Handlungsnotwendigkeit", sagte Grzesiek am Donnerstag. Die Sparkasse habe auch im vergangenen jahr Kunden gewonnen. Die Zahl der Girokonten sei unterm Strich um rund 2 600 auf 686 000 gestiegen.

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