Sparkasse beschlagnahmt Kundendaten

Ex-Berater Stockmann wollte Unterlagen nicht herausgeben - Gerichtsvollzieher zieht gesamten Büroinhalt ein

Köln/Reutlingen. In der Affäre um Kundendaten hat die Sparkasse KölnBonn eine einstweilige Verfügung auf Herausgabe der fraglichen Festplatten gegen ihren langjährigen Berater und Dozenten Frank Stockmann erwirkt. Das teilte das Institut am Freitagabend mit.

Stockmann sei am Freitag von einem Gerichtsvollzieher aufgesucht worden, hieß es weiter. Dabei seien diverse Festplatten, PCs, CDs, USB-Sticks und Aktenordner mit Papierunterlagen beschlagnahmt worden.

Der Berater, der für die Sparkasse unter anderem Lehrvideos erstellen sollte, war im Rahmen dieser Tätigkeit an die Daten gelangt. Nach seiner Aussage waren darunter auch Daten von Kunden und Mitarbeitern der Sparkasse - teilweise ohne Anonymisierung. Die Landesbeauftragte für Datenschutz hatte daraufhin angekündigt, den Vorfall zu untersuchen.

Auch die Staatsanwaltschaft Köln prüft den Fall im Rahmen eines anderen Ermittlungsverfahrens (der GA berichtete). Laut Sparkasse werden die beschlagnahmten Daten, unter denen sich auch Geschäftsdaten von anderen Auftraggebern befänden, nun durch einen unabhängigen Sachverständigen geprüft und getrennt.

Stockmann, der die Daten offenbar wegen Honorarstreitigkeiten nicht freiwillig übergeben wollte, sagte dem GA, die Sparkasse habe seinen gesamten Büroinhalt beschlagnahmen lassen. "Die haben komplett alles mitgenommen - wir sind arbeitsunfähig", so Stockmann. Wegen des Verdienstausfalls werde er Schadenersatzansprüche gegenüber der Sparkasse geltend machen. Er habe bereits Widerspruch gegen die Beschlagnahmung eingelegt.

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