Solarworld-Chef rechnet mit weltweitem Durchbruch

Nach den Unfällen in japanischen Atomkraftwerken rechnet Solarworld-Chef Frank Asbeck mit einem raschen weltweiten Durchbruch der Solarenergie. "Der Beinahe-GAU in der Nähe von Tokio wird zu einem Umdenken führen", sagte er am Montag.

Bonn. (dpa) Nach den Unfällen in japanischen Atomkraftwerken rechnet Solarworld-Chef Frank Asbeck mit einem raschen weltweiten Durchbruch der Solarenergie.

"Der Beinahe-GAU in der Nähe von Tokio wird zu einem Umdenken führen", sagte er am Montag. "Die Solarindustrie wird zusammen mit den anderen erneuerbaren Energien das auffangen müssen, was in den nächsten Jahren an unsicherer Technologie abgeschaltet wird." Darauf werde sich sein Unternehmen vorbereiten. Solarworld ist mit einem Umsatz von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2010 eines der größten Solarunternehmen in Deutschland.

"Die Katastrophe in Japan entlarvt das Märchen vom billigen Atomstrom", sagte Asbeck. "Rechnet man die ganzen Kosten für die Aufräumarbeiten mit ein, wird sich zeigen, dass der Preis für die Atomstromstunde unter allen Energieträgern am höchsten ist." Asbeck äußerte sich überzeugt, dass sich die Welt von der Atomenergie abkehrt. "In den USA hat das Umdenken längst eingesetzt, auch in Frankreich wird die Bewegung gegen Atomenergie immer stärker."

Als erstes müssten die alten Meiler abgeschaltet werden. In Deutschland sei das problemlos möglich, weil die Bundesrepublik Nettoexporteur von Strom sei. Er betonte, dass er keinesfalls das sofortige Abschalten aller Kernenergieanlagen fordere. "Wir müssen in vernünftigen Schritten raus aus dieser Risikotechnologie."

Asbeck äußerte die Hoffnung, dass die zuletzt in vielen Ländern deutlich begrenzte Förderung der erneuerbaren Energien wieder ausgebaut werde. "Die Deckel müssen weg. Stattdessen sollte sich die Förderung an der Marktdynamik orientieren." Das bedeutet, dass die Zuschüsse stärker sinken, je mehr Anlagen installiert werden. So sollten die Förderkosten hierzulande begrenzt und Anreize zu Preissenkungen bei den Herstellern von Solaranlagen gegeben werden.

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