Kommentar Sinnvolle Entwicklung

Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es vier Mal so viele Krankenhausbetten wie in den gesamten Niederlanden, hat das Bundesgesundheitsministerium errechnet. Das ist einerseits bequem, weil niemand eine lange Anreise zum nächsten Krankenhaus hat.

Andererseits verursachen viele Krankenhäuser natürlich auch hohe Kosten. Und spätestens beim Blick auf die Sozialversicherungsabgaben auf dem Lohnzettel hört dann für viele Bürger der Spaß auf.

Die geplante Krankenhausreform wird langfristig dazu führen, dass es weniger Kliniken geben wird. Doch wenn dafür die Behandlungsqualität in den Kliniken, die auf dem Markt steigen, zunimmt, ist das eine sinnvolle Entwicklung.

In Krankenhäusern, die weniger als 45 Hüftgelenke pro Jahr einsetzen, sind Komplikationen um 31 Prozent häufiger als in Klinken mit mehr als 200 solcher Eingriffe. Da fällt die Entscheidung, eine längere Anreise im Kauf zu nehmen, doch leicht.

Aber es ist einfacher, ein Gesetz zu verabschieden, das diese Pläne beinhaltet, als konkret die Schließung einer Station oder eines Krankenhauses verantworten zu müssen. Dass Politiker davor zurückschrecken, erklärt, warum hier in den letzten Jahren wenig passiert ist.

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