Kölner Messe Orgatec Sieht so das Büro der Zukunft aus?

KÖLN · Bei der Messe Orgatec in Köln sehen Fachbesucher die Büroausstattungen von morgen. Ein Streifzug zwischen rückenfreundlichen Stühlen, Büro-Inseln und Lattenzäunen, die zu Kreativität anregen.

 Besprechung: In Großraumbüros werden „Inseln“ immer wichtiger. Wie sie aussehen können, zeigen Mitarbeiter der Orgatec.

Besprechung: In Großraumbüros werden „Inseln“ immer wichtiger. Wie sie aussehen können, zeigen Mitarbeiter der Orgatec.

Foto: Nabil Hanano

Die Arbeitswelt ist im rasanten Wandel. Das freut die Hersteller und Verkäufer von Büromöbeln in Deutschland. Beide wachsen seit Jahren. Die Hersteller steigerten bis Ende August ihren Umsatz um 5,5 Prozent, der Handel seinen im ersten Halbjahr gar um 8,8 Prozent, wobei seine Umsätze auch Planungsleistungen und Kosten für Montage enthalten. Industrie und Handel erwarten weiteres Wachstum und zeigen gerade auf der Kölner Messe Orgatec ausschließlich Fachbesuchern, wie Büros in Zukunft aussehen werden.

Großraumbüros: „Das Großraumbüro ist gekommen, um zu bleiben“, heißt es bei den Ausstellern. Immer öfter gibt es hier keine festen Arbeitsplätze mehr. Da ist Orientierung nötig. Eine App zeigt etwa an, welche Arbeitsplätze gerade frei sind. Auch zeigen Sensoren unter den Stühlen, welche Plätze belegt sind. Spezielle Möbel, Böden, Decken, Wände oder Panelen zwischen den Schreibtischen sorgen dafür, dass es im Großraum nicht zu laut wird. Die Einrichtung soll Flexibilität ermöglichen und wird so gewählt, dass die Mitarbeiter sich heimisch fühlen. Daten werden drahtlos verschickt und – wie ein Anbieter verspricht – sicher in einer Cloud aufbewahrt.

Inseln im Großraum: Inseln, um konzentriert zu arbeiten, in Gruppen zusammen zu diskutieren oder sich zu sammeln, sind in der neuen Arbeitswelt weiter nötig. Kabinen für einen Mitarbeiter, der sich durch nichts ablenken lassen möchte, oder Boxen für kleine Teams stehen so in den Großraumbüros, vorzugweise an Stellen, in die ohnehin kein Tageslicht dringt. Ein CO2-Sensor misst die Luft, bei Bedarf gibt es Frischluft. Auf ganz neue Gedanken kommt vielleicht, wer kurz in einem Kubus tanzt oder wer sich in einem an der Decke aufgehängten Sessel setzt und über eine Projektion auf dem Boden schwebt, die einen Hubschrauberflug über New York zeigt. Auch für Teamräume gibt es neue Ideen. Statt der oft verwendeten Wände, in die nicht einmal Reißzwecken gedrückt werden dürfen, hilft eine Konstruktion aus Dachlatten. Hier kann man nichts kaputt machen. Wer hier ungezwungen agiert, bekommt vielleicht unkonventionelle Ideen.

Stühle: Etwa die Hälfte der Arbeitszeit im Büro sitzen die Mitarbeiter am Schreibtisch. Da muss der Schreibtischstuhl schon um die Rücken der Mitarbeiter kümmern. Eine neuartige Feder aus Polyamid sorgt bei einem Hersteller für Bewegungen. Andere Anbieter setzen auf eine App, die die Mitarbeiter erinnert, sich zu bewegen.

Tische: 75 Prozent der neuen Schreibtische lassen sich elek-trisch in der Höhe verstellen, schätzt die Branche. Vor fünf Jahren waren es nur 50 Prozent. Denn Möbel sollen Bewegung in die Büros bringen und Fehlhaltungen vorbeugen. Zwischendurch im Stehen zu arbeiten hilft.

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