Wartezeiten Schlangen vor den Kontrollen am Terminal

KÖLN/BONN · Flugreisenden in Köln/Bonn blieb zumindest gestern eine Geduldsprobe erspart. Jeweils drei Minuten Wartezeit vor den Sicherheitskontrollen in Terminal 1 und 2 sollten Reisende am Nachmittag laut der Internetseite des Flughafens einplanen. Vor drei Wochen habe es dagegen lange Schlangen vor der Sicherheitsschleuse gegeben, bestätigte Flughafen-Sprecher Walter Römer. Kontrolleure fehlten.

 Warten an der Sicherheitskontrolle: Das zerrt bei manchem Fluggast an den Nerven.

Warten an der Sicherheitskontrolle: Das zerrt bei manchem Fluggast an den Nerven.

Foto: dpa

Der Flughafen sei in einen Dialog mit dem Unternehmen Kötter, das die Fluggast- und Gepäckkontrolle im Auftrag der Bundespolizei durchführt, und der Bundespolizei getreten. Derzeit gebe es keine Probleme und der Flughafen hoffe, dass das so bleibt, so Römer.

Auf eine Geduldsprobe wurden auch Passagiere in Düsseldorf gestellt. Auch hier gab es "höhere Wartezeiten als üblich", wie auch Kötter in einer Stellungnahme einräumt. Warum Mitarbeiter fehlten, dafür gibt es unterschiedliche Erklärungen. Der "Behörden-Spiegel" berichtete gestern, dass der Krankenstand bei den Luftsicherheitsassistenten deutlich gestiegen sei, nachdem Kötter zu Beginn des Jahres die Kontrollen in Köln/Bonn übernommen habe.

Außerdem sollen die Löhne zwar pünktlich, aber "falsch bezahlt" worden sein. Manche Angestellten würden seit Januar ihren Lohn einfordern und einige seien so frustriert, dass sie nicht mehr zur Arbeit erschienen, so der "Behörden-Spiegel" weiter.

Kötter weist das zurück. "Wir wollen ausdrücklich festhalten, dass unsere Lohnzahlungen tarifkonform, korrekt und pünktlich erfolgen", heißt es. Die Geltendmachungen von Beschäftigten auf Zahlung einer "zusätzlichen Tarifzulage" sei abgewiesen worden. Das sei zu Recht geschehen, wie aus Urteilen der Arbeitsgerichte Köln und Düsseldorf hervorgehe, so Kötter.

In Köln/Bonn sei es aber wegen "technischer Übermittlungsschwierigkeiten" vereinzelt zu verspäteter Geldaufladung einer "Shopping Card" gekommen. Die werde monatlich als Zusatzleistung mit maximal 44 Euro je Beschäftigtem bargeldlos aufgeladen. Anlaufschwierigkeiten seien behoben und könnten nicht als Ursache für Personalengpässe herangezogen werden.

Für die Wartezeiten seien die Einführung neuer Kontrolltechniken und -prozesse aufgrund geänderter Vorgaben sowie ein höheres Passagieraufkommen verantwortlich, so Kötter. Höhere Personalanforderungen hätten nicht in vollem Umfang abgedeckt werden können. Für Rekrutierung und Ausbildung zusätzlicher Mitarbeiter seien mindestens vier Monate zu veranschlagen. In Abstimmung mit dem Auftraggeber Bundespolizei habe Kötter reagiert und seit Jahresbeginn 100 neue Mitarbeiter ausgebildet. Die Ausbildung laufe weiter unter Volllast.

Bleibt zu hoffen, dass es in der Hauptreisezeit nicht erneut zu Wartezeiten kommt. Behindert werden könnte der Luftverkehr aber durch einen Arbeitskampf. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo hat Lufthansa eine Streikserie angedroht. Erster Streiktag werde der 1. Juli sein, wenn die Lufthansa bis dahin nicht ein neues Angebot zu Übergangs- und Betriebsrenten abgebe.

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