Kommentar zum Bayer-Angebot für Monsanto Riskante Offerte

Meinung | Leverkusen · Mit einem Paukenschlag startet der neue Bayer-Chef Werner Baumann. Nach dem zum Amtsantritt Anfang Mai ausgegebenen Motto „Evolution statt Revolution“ war eine 55-Milliarden-Offerte für einen Konkurrenten nicht unbedingt zu erwarten.

 Das Werk der Bayer AG im Chemiepark in Leverkuse.

Das Werk der Bayer AG im Chemiepark in Leverkuse.

Foto: picture alliance / dpa

Doch Bayer hat gewiss lange und gründlich gerechnet, und den Coup nicht erst in den letzten Tagen ersonnen. Es spricht auch einiges für den Kauf von Monsanto. Die Konzerne ergänzen sich regional und von den Produktschwerpunkten. Da könnten ein plus eins tatsächlich mehr als zwei ergeben. Und ei der Fusionitis in der Branche könnte andererseits der abgehängt werden, der jetzt nicht zuschlägt.

Dennoch geht Baumann ein hohes Risiko ein. Das Angebot für Monsanto ist hoch, auch höher als von Analysten erwartet. Da muss sich Bayer mächtig zur Decke strecken. Dabei ist der Zuklauf keineswegs bereits in trockenen Tüchern. Bayer hat zwar mit dem Monsanto-Management gesprochen. Das hat aber noch nicht mitgeteilt, ob es seinen Konzern angemessen bewertet sieht. Vielleicht hat es Lust auf mehr bekommen, vielleicht steigt sogar ein weiterer Konzern in den Ring und bietet für Monsanto. Dann droht eine teure Übernahmeschlacht, die Bayer noch mehr Geld kostet oder leer ausgehen lässt. Beides wäre ein Fehlstart für Baumann.

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