Rheinmetall zeigt sich in Bonn stark

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ist für seine beiden Tochtergesellschaften Chempro und ADS sowie deren Standorte in der Region zuversichtlich.

Rheinmetall zeigt sich in Bonn stark
Foto: Barbara Frommann

Bonn/Lohmar. Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall ist für seine beiden Tochtergesellschaften Chempro und ADS sowie deren Standorte in der Region zuversichtlich. Sowohl bei Chempro in Bonn als auch bei ADS in Lohmar sollen weitere Arbeitsplätze entstehen. Insgesamt ist der Konzern angesichts eines kräftigen Wachstums auf Einkaufstour, wie Vorstandschef Klaus Eberhardt am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf sagte.

Mit Chempro und ADS gehört Rheinmetall nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern von militärischen Schutzsystemen für Panzer und gepanzerte Fahrzeuge. An ADS hatte Rheinmetall erst im Februar die Mehrheit übernommen. Während bei Chempro in Bonn unter anderem Panzerplatten produziert werden, bietet ADS ein Abwehrsystem gegen Panzerfäuste und Lenkflugkörper an: Das System ortet gegnerische Gefechtskörper im Anflug und zerstört diese binnen Mikrosekunden mit gerichteter Energie.

Rheinmetall erwarte für beide Gesellschaften in diesem Jahr einen deutlichen Umsatzanstieg, sagte ein Sprecher. Sowohl bei Chempro, wo 120 Menschen arbeiten, als auch bei ADS, wo 51 Mitarbeiter beschäftigt sind, gebe es Neueinstellungen. Bei ADS soll sich die Mitarbeiterzahl sogar mehr als verdoppeln. "Wir haben das weltweit modernste und leistungsfähigste System zum Schutz von Miliätfahrzeugen praktisch aller Gewichtsklassen", sagte ADS-Chef Peter Kayser.

Der Rheinmetall-Konzern, der neben der Rüstungssparte auch als Autozulieferer arbeitet, will mit Zukäufen vor allem im Ausland seine Stellung in der Branche verbessern und seinen Wachstumskurs beschleunigen. Nachdem der Einstieg in den US-Markt gelungen sei, prüfe der Konzern dort Akquisitionen, sagte Vorstandschef Eberhardt. Schon 2013 könnten 300 bis 400 Millionen Euro aus der Region erlöst werden.

Gelegenheit für Zukäufe ergäben sich unter anderem in Indien und China. Das Unternehmen, das sich in der Rüstungssparte europaweit als die Nummer Eins unter den Ausrüstern von Landstreitkräften sieht, sei schuldenfrei und könne einen mittelgroßen Zukauf stemmen. Kein Thema sei derzeit ein Zusammengehen mit dem Konkurrenten Krauss-Maffei Wegmann.

Nach der Wiederbelebung des weltweiten Automobilgeschäftes stieg Rheinmetall im vergangenen Jahr vor allem durch sprudelnde Geschäfte der Automotive-Sparte wie ein Phönix aus der Asche: Bei fast vier Milliarden Euro Umsatz, ein Plus von 17 Prozent, kletterte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf die Rekordhöhe von 282 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 174 Millionen Euro.

Ein Jahr zuvor war noch ein Verlust von mehr als 50 Millionen Euro angefallen. Auch für dieses Jahr zeigte sich Eberhardt zuversichtlich: Die Umsätze sollen auf 4,3 Milliarden Euro ansteigen und ein Ebit zwischen 330 und 360 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die Aktionäre sollen eine um 0,30 Euro auf 1,50 Euro erhöhte Dividende erhalten.

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