Rheinenergie hakt Bonn nicht ab

Der Kölner Versorger Rheinenergie bleibt an einer stärkeren Beteiligung an der Energie- und Wasserversorgung Bonn (EnW) interessiert. "Irgendwie, irgendwann und irgendwo wird sich eine neue Chance auftun", zeigte sich Vorstandschef Dieter Steinkamp überzeugt.

Rheinenergie hakt Bonn nicht ab
Foto: privat

Köln. Der Kölner Versorger Rheinenergie bleibt an einer stärkeren Beteiligung an der Energie- und Wasserversorgung Bonn (EnW) interessiert. "Irgendwie, irgendwann und irgendwo wird sich eine neue Chance auftun", zeigte sich Vorstandschef Dieter Steinkamp am Mittwoch bei der Bilanzvorlage des Unternehmens überzeugt.

Auch nach drei vergeblichen Anläufen gebe er die Hoffnung nicht auf. Über unterschiedliche Konstruktionen hatte die Rheinenergie versucht, ihren Anteil an der EnW von 13,7 durch Kauf von Anteilen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Troisdorf auf 49,9 Prozent aufzustocken. Anfang des Jahres war das Unternehmen aber am Bonner Stadtrat gescheitert.

"Die Zeit ist mehr als reif für eine Zusammenarbeit in der Region in größeren Einheiten", so Steinkamp. Und dabei schwebt ihm durchaus eine erweiterte rheinische Region vor, nicht nur die Gegend rund um Köln und Bonn. Die Rheinenergie habe Spezial-Know-how in den Bereichen Beschaffung, Erzeugung, Handel und Risikomanagement, Netzbetrieb, Energie- und Netzvertrieb und Energiedienstleistungen, das auch kleinere und mittlere Unternehmen brauchten, warb Steinkamp.

Zusammenarbeiten will das Unternehmen auch mit anderen Versorgern beim Bau eines neuen Gaskraftwerks in Köln-Niehl, für das jetzt der Genehmigungsantrag gestellt worden ist. Ob es gebaut wird und welche Größe es haben soll, wird später entschieden. Im vergangenen Jahr hat sich die Rheinenergie laut Steinkamp "hervorragend geschlagen".

Der Umsatz kletterte auf 4,5 (4,0) Milliarden Euro, wobei der Zuwachs überwiegend im Energiehandel erzielt wurde. Der erstmals ausgewiesene Umsatz der Rheinenergie AG ohne die Handelstochter betrug 2,46 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) blieb mit 221 (223) Millionen Euro fast konstant, das Vorsteuerergebnis sank auf 210 (220) Millionen Euro.

Nach einem guten Start ins laufende Jahr erwartet die Rheinenergie eine Absatzsteigerung bei Strom und Gas und eine Ergebnisverbesserung. Für die Kunden gab es noch eine gute Nachricht. "Die Strompreise bleiben 2010 stabil, wenn nichts außergewöhnliches passiert", sagte Steinkamp. Und ohne außergewöhnliche Ereignisse würde man bei den Gaspreisen zumindest "gut im Markt liegen", so Steinkamp weiter. Zum Jahresbeginn hatte die Rheinenergie die Strompreise gesenkt. Andere Versorger haben im Jahresverlauf an der Preisschraube gedreht.

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