Breit angelegten Offensive Regierung wirbt um Fachkräfte aus dem Ausland

BERLIN · Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) wollen Qualifizierte gezielt nach Deutschland holen.

 Nachwuchswerbung: Ministerin Ursula von der Leyen steigt auf eine Hebebühne.

Nachwuchswerbung: Ministerin Ursula von der Leyen steigt auf eine Hebebühne.

Foto: dpa

Die Bundesregierung will mit einer breit angelegten Offensive den drohenden Mangel an Fachkräften bis Mitte des kommenden Jahrzehnts eindämmen. Von der Leyen und Rösler stellten am Dienstag in Berlin eine Kampagne vor, mit der sie im Inland wie auch im Ausland um dringend benötigte Fachkräfte werben wollen.

Nach den Worten des Chefs der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-Jürgen Weise, fehlen in Deutschland bis 2025 vermutlich etwa drei Millionen Arbeitskräfte. Dieser Mangel biete "gute Perspektiven" und "bessere Marktchancen" für Arbeitnehmer, betonte der BA-Chef.

Arbeitsministerin von der Leyen verwies darauf, dass Deutschland als "leistungsstarke Industrienation" wie kaum ein anderes Land vom demografischen Wandel mit seiner älter werdenden Gesellschaft betroffen sei. Die Sicherung der deutschen Wirtschaft mit Fachkräften sei eine Daueraufgabe und mitentscheidend, um Wohlstand und soziale Standards zu halten.

Nach ihren Worten gibt es derzeit in Deutschland etwa eine Million offene Stellen. Von der Leyen betonte, dass der deutsche Arbeitsmarkt "vor allem in der Mitte" schrumpfe. Dies wird sich nach Einschätzung der BA besonders dann auswirken, wenn die geburtenstarken Beschäftigungsjahrgänge in 15 bis 25 Jahren in Rente gehen. Von der Leyen: "Die Mitte wird künftig sehr viel mehr leisten müssen, um den Wohlstand in Deutschland zu sichern."

Von der Leyen wie auch Wirtschaftsminister Rösler verwiesen auf die Bluecard-Initiative der Bundesregierung, die ab 1. August dieses Jahres Gesetzeskraft erlangt. Damit wollen Union und FDP gezielt ausländische Fachkräfte ins Land holen. Rösler will dabei seine Idee eines Punktesystems nach nordamerikanischem Vorbild für Fachkräfte aus dem Ausland nicht aus den Augen verlieren.

Deutschland brauche eine "Willkommenskultur". Fachkräfte aus dem Ausland müssten wissen: "Es lohnt sich, nach Deutschland zu kommen." Neben der Energiesicherung sei die Versorgung mit Fachkräften Unternehmen in Deutschland besonders wichtig.

BA-Chef Weise verwies darauf, dass der Fachkräftemangel in Baden-Württemberg wie auch in Bayern besonders stark sei. Vor allem in mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Berufen wie auch in den Gesundheits- und Pflegeberufen gebe es schon heute Engpässe.

Kernstück der jetzt gestarteten Fachkräfte-Offensive sind die beiden Internetplattformen www.fachkräfte-offensive.de und www.make-it-in-germany.com.

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