Kreissparkasse Köln "Prädikatsjahr" für Kreissparkasse

KÖLN · Die Kreissparkasse Köln (KSK) hat das Jahr 2014 mit einem kräftigem Gewinnzuwachs abgeschlossen. Dank guter Geschäfte konnte die drittgrößte deutsche Sparkasse ihr Eigenkapital deutlich stärken.

"Günstiges Umfeld": KSK-Chef Alexander Wüerst (links) und sein Stellvertreter Josef Hastrich.

"Günstiges Umfeld": KSK-Chef Alexander Wüerst (links) und sein Stellvertreter Josef Hastrich.

Foto: KSK

Auch die Ausschüttung an den Zweckverband, der den beteiligten Landkreisen gehört, soll erhöht werden. "2014 war ein Prädikatsjahrgang", sagte Sparkassen-Vorstandschef Alexander Wüerst gestern in Köln. Wüerst räumte ein, dass das Umfeld für die Kreissparkasse "denkbar günstig" gewesen sei: Eine solide Konjunktur in der Region, prosperierende Firmen, niedrige und teils weiter sinkende Arbeitslosigkeit, kräftige Lohnzuwächse und steigende Aktienkurse hätten dem Bankgeschäft viel Rückenwind gegeben.

Aber auch der Umbau im eigenen Hause habe Früchte getragen, sagte Wüerst. Die Kreissparkasse mit ihren unverändert knapp 4 000 Mitarbeitern hatte ihr Onlinegeschäft ausgebaut und Filialen zusammengelegt. Mit den Ergebnissen der Vertriebsoffensive sei man zwar noch nicht ganz zufrieden, "aber auf dem richtigen Weg". An Krediten lieh die Kreissparkasse mit drei Milliarden Euro, davon die Hälfte Hauskredite, deutlich weniger aus als im Vorjahr (3,4 Mrd. Euro). "Wir haben nicht jedes Geschäft mitgemacht", begründete Wüerst die Entwicklung. Provisions- und Zinsüberschuss verbesserten sich, letzterer auch deshalb, weil viele Kunden große Summen unverzinslich auf Girokonten parkten.

Belastungen ergaben sich aus dem Urteil zu den Bearbeitungsgebühren bei Krediten. Rund 3700 Kunden habe die Sparkasse Gebühren zurückerstattet, etwa 1,5 Millionen Euro werde das wohl kosten, so Wüerst. Die Abneigung vieler Sparkassenkunden gegenüber Aktien habe sich im vergangenen Jahr gelegt. Der Nettoabsatz an Wertpapieren zog deutlich um 135 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatte es noch einen fast dreimal so hohen Abfluss gegeben.

Zum Gewinn vor Steuern, der um fast 15 Prozent auf 120 Millionen Euro nach oben schnellte, trug auch das positive Bewertungsergebnis bei; für wacklige Kredite mussten die Banker fast nichts zurückstellen. Gerade einmal elf Millionen Euro fielen aus, bei einem Kreditbestand von rund 20 Milliarden. Kräftig dotieren konnte die Kreissparkasse ihre Rücklagen, 50 Millionen flossen ins Eigenkapital, die Kernkapitalquote soll in diesem Jahr auf über 13 Prozent steigen. Die Ausschüttung an den Zweckverband, dem die Sparkasse gehört, werde über den rund zehn Millionen Euro des vergangenen Jahres liegen, einen Betrag nannte Wüerst nicht. Nutznießer sind Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und der Oberbergische Kreis. Für das laufende Jahr gab sich Wüerst optimistisch: "Unser Ziel sind 100 Millionen Euro Gewinn vor Steuern, und das wollen wir auch dieses Jahr erreichen."

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