Post bekennt sich "klar und eindeutig" zu Bonn

Der Konzern fördert in der Bundesstadt mit mehr als einer Million Euro pro Jahr viele Aktionen, finanziert das Forschungsinstitut IZA und heimst Lob von der Uni ein

Post bekennt sich "klar und eindeutig" zu Bonn
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Bonn. Ein "klares und eindeutiges Bekenntnis zum Standort Bonn" hat der Kommunikationschef der Deutschen Post AG, Professor Manfred Harnischfeger, abgegeben: "Wir fühlen uns hier gut positioniert."

Nachdrücklich weist er Gerüchte zurück, der Konzern könne Bonn den Rücken kehren: "Derartige Spekulationen entbehren jeglicher Grundlage; auch intern gibt es keine derartigen Perspektiven." Quasi als Beleg für seine Aussagen legten Harnischfeger und die Zentralbereichsleiterin Politik und Nachhaltigkeit der Post, Monika Wulf-Mathies, jetzt das Standortkonzept des Konzerns vor - unter dem Titel: "Für Bonn.In Bonn."

Laut Harnischfeger unterstützt die Post pro Jahr mit rund einer Million Euro verschiedene Veranstaltungen und Aktionen in Bonn; mit einem höheren sechsstelligen Betrag finanziert sie zudem das "Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit" (IZA). Harnischfeger betonte, dass der Standort der Konzernzentrale immer mehr an Bedeutung gewinne. So beschäftigt der Konzern inzwischen in der Region Bonn mehr als 7 000 Mitarbeiter, von denen rund 2 000 aus 42 Nationen im Post-Tower ihre Schreibtische stehen haben.

Tendenz: steigend. So ist vor zwei Jahren die DHL-Zentrale mit insgesamt 170 Mitarbeitern von Brüssel nach Bonn verlegt worden. Und im kommenden Jahr werde der größte Teil des DHL-Express-Bereichs in Bonn angesiedelt - mit Konzernvorstand Express John Mullen an der Spitze; er wechselt von Florida an den Rhein. Rund 70 neue Arbeitsplätze kommen somit nach Bonn.

Harnischfeger: "Mit einer Ausnahme sind dann alle Unternehmensbereiche hier angesiedelt." Er weist darauf hin, dass die ehemalige Bundesbehörde Post mit 500 000 Mitarbeitern in 220 Ländern zum weltweit größten Logistikkonzern aufgestiegen ist. Das Bonn-Engagement hat die Post auf drei Gebiete konzentriert:

Musik: Hier ist die Post seit 2003 einer der Hauptsponsoren des Beethovenfestes. Sie unterstützt zudem das Beethoven-Haus und die Initiative "Bürger für Beethoven", finanziert Wohltätigkeitskonzerte mit und führt die Schulwettbewerbe "Klassik" und "Pop/Rock" durch.

Bildung/Wissenschaft: Mit Berufsorientierungwochen, Lehrerfortbildung und weiteren Aktivitäten belebt die Post ihre Patenschaft mit der Bertolt-Brecht-Gesamtschule. Und die Universität profitiert ebenfalls von der Kooperation mit der Post: Ob Uni-Fest im Hofgarten, zahlreiche Seminare oder die "Bonn Graduate School of Economics", das herausragende Studenten auf Führungsaufgaben in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung vorbereiten soll: "Ohne finanzielle und ideelle Unterstützung der Post wären diese Einrichtungen und Veranstaltungen kaum möglich", sagt Uni-Sprecher Andreas Archut.

Bürgerfeste: Auch hier tritt die Post als Sponsor in Erscheinung - bei Rhein in Flammen, beim Museumsmeilenfest und beim Flohmarkt in der Rheinaue.

Komplett finanziert die Post das 1998 gegründete IZA mit Sitz in der Schaumburg-Lippe-Straße. Das Institut beschäftigt insgesamt 33 Mitarbeiter aus neun Nationen, darunter 16 Wissenschaftler.

International, sagt Monika Wulf-Mathies, nehme die Post ihre "gesellschaftliche und soziale Verantwortung" vornehmlich in drei Bereichen wahr: In der Katastrophenhilfe, oftmals in Zusammenarbeit mit der UN ("hier können wir unser logistisches Know-how einbringen"). Auf dem Gebiet Bildung/Gesundheit, wo Aktionen in Ländern der Dritten Welt unterstützt werden. Und bei der Förderung kleinerer Unternehmen, die fair gehandelte Waren herstellen und vertreiben.

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