Bonner Konzern Pläne der britischen Telekom-Tochter nehmen konkrete Formen an

Bonn · Die Deutsche Telekom prüft bei ihrer britischen Mobilfunkbeteiligung Everything Everywhere (EE) unter anderem die Möglichkeit eines Börsengangs - eine Entscheidung darüber ist allerdings noch nicht gefallen. "Der Ausgang der strategischen Überprüfung ist offen.

 Im Londoner Stadtteil Paddington hat Everything Everywhere Büros.

Im Londoner Stadtteil Paddington hat Everything Everywhere Büros.

Foto: dpa

Ein Börsengang ist eine Option", sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns gestern. Die Deutsche Telekom habe bereits Anfang Dezember mitgeteilt, dass sie zusammen mit France Télécom eine strategische Überprüfung bei dem Gemeinschaftsunternehmen EE plane. Es gebe noch kein Ergebnis.

Einem Pressebericht vom Wochenende zufolge sollen sich die Pläne der Deutschen Telekom und France Télécom für einen Börsengang ihrer gemeinsamen Tochter EE konkretisieren. Die britische "Sunday Times" berichtete unter Berufung auf Branchen- und Bankenkreise, dass beide Konzerne kurz davor stehen sollen, die Konsortialbanken für den geplanten Börsengang zu benennen.

Das Volumen solle 10 Milliarden britische Pfund (11,5 Mrd Euro) betragen. Der Gang an die Londoner Aktienbörse könnte im September erfolgen, schrieb die Zeitung. Der Sprecher der Deutschen Telekom wollte den Zeitungsbericht nicht kommentieren

Konsortialführer dürfte dem Zeitungsbericht zufolge voraussichtlich Morgan Stanley werden, während JP Morgan und Barclays auch eine prominente Rolle spielen dürften. In wenigen Wochen sollen demnach bereits die beratenden Banken ernannt werden.

Dem Bericht zufolge wird erwartet, dass sowohl die Deutsche Telekom als auch France Télécom jeweils 25 Prozent an dem 2010 gegründeten Joint Venture verkaufen. An dem Gemeinschaftsunternehmen halten die Telekom und die Franzosen bislang jeweils die Hälfte. Der Mobilfunker ist Marktführer in Großbritannien.

France Telecom und die Deutsche Telekom hatten ihre britischen Mobilfunktöchter 2010 zusammengelegt, um die Kosten um 3,5 Milliarden Pfund zu senken. Dieses Ziel sollte vor allem durch die Zusammenlegung der beiden Handynetze erreicht werden.

Im vergangenen Jahr gab es Spekulationen um einen Verkauf. Im Dezember hatte Telekom-Finanzvorstand Timotheus Höttges dann erklärt: "Wir überlegen uns, das britische Mobilfunkgeschäft an die Börse zu bringen." Zeitpunkt und Volumen hingen aber von der Marktbewegung ab, sagte Konzernchef René Obermann. Klar sei allerdings, dass die Telekom keine Alleingänge ohne France Télécom wolle.

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