Personalkarussell bei der Telekom dreht sich weiter

Technikchef der Festnetzsparte Roland Kittel verläßt Bonner Konzern - Auch Cheflobbyist Peter Heinacher verliert offenbar seinen Job

Personalkarussell bei der Telekom dreht sich weiter
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Bonn/Berlin. (dpa) Bei der Deutschen Telekom dreht sich das Personalkarussell immer weiter. Eine Woche nach dem Amtsantritt von René Obermann als Vorstandsvorsitzender des Konzerns hat bei der Festnetztochter T-Com ein zweiter Top-Manager das Handtuch geworfen.

Wie die Telekom am Mittwoch in Bonn mitteilte, legte Technikvorstand Roland Kittel, der bei der Tochterfirma den Bereich Netzinfrastruktur verantwortete, seinen Posten auf eigenen Wunsch nieder. Gleichzeitig schart Obermann immer mehr Mobilfunk-Manager um sich.

So soll nach einem Bericht der Berliner Tageszeitung "Die Welt" der Cheflobbyist des Konzerns, Peter Heinacher, seinen Job verlieren und durch den T-Mobile-Regulierungsexperten Wolfgang Kopf ersetzt werden.

Kopf gelte als ein Vertrauter Obermanns und werde in der Politik wegen seiner sachlich-diskreten Art geschätzt. Mit Kopf sollen weitere Regulierungsfachleute und Lobbyisten zur Telekom wechseln schrieb das Blatt vorab zu einem Bericht in der Donnerstagsausgabe.

Bei der T-Com hatte in der vergangenen Woche bereits der frühere Vertriebschef Achim Berg den Wechsel zu Microsoft bekanntgegeben. Kittel habe bei der Festnetztochter der Telekom entscheidende Weichen für die technologische Weiterentwicklung der Sparte gestellt, erklärte Vorstandsmitglied Walter Raizner.

Sein Name sei auch mit dem Aufbau des VDSL-Netzes verknüpft. Die Festnetzsparte verliert seit Monaten Kunden und gilt als das größte Sorgenkind der Deutschen Telekom.

Seit dem Amtsantritt von Obermann wird deshalb auch über einen möglichen Rücktritt von T-Com-Chef Raizner spekuliert. Dabei gilt eine personelle Erneuerung des Vorstands als wahrscheinlich. Hierüber wird der Aufsichtsrat der Telekom voraussichtlich am 5. Dezember entscheiden.

Personalchef Heinz Klinkhammer, dem Amtsmüdigkeit nachgesagt wird, steht vor einem Ausscheiden. Darüber hinaus ist auch die berufliche Zukunft von Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick unklar. Bislang gibt es auch noch keinen Nachfolger von Obermann als Mobilfunkchef der Telekom.

In der Branche wird spekuliert, dass der neue Konzernchef einen Vorstand installieren könnte, der für das gesamte operative Geschäft zuständig ist und Obermann entlastet.

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