Bäckerei-Kette 40 Oebel-Filialen in Bonn und der Region gerettet

Aachen/Köln.  · Für 40 Filialen der insolventen Bäckerei-Kette Oebel haben sich Investoren gefunden. Ein Großteil der Filialen aus dem Kölner Raum wurden von der Bäckerei Schneider übernommen.

Eine Filiale der Bäckerei Oebel in der Bonner Straße in Bonn. Anfang Oktober wurde das Insolvenzverfahren der Oebel-Gruppe eröffnet.

Eine Filiale der Bäckerei Oebel in der Bonner Straße in Bonn. Anfang Oktober wurde das Insolvenzverfahren der Oebel-Gruppe eröffnet.

Foto: Benjamin Westhoff

240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Oebel-Gruppe können aufatmen. Sie arbeiten in den 40 Filialen, für die sich Investoren gefunden haben, die auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter übernehmen, wie ein Sprecher des Insolvenzverwalters Dirk Wegener am Dienstag mitteilte. Ein Großteil der Filialen aus dem Kölner Raum wurden von der Bäckerei Schneider übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in Elsdorf betreibt bislang bereits 114 Filialen im Rheinland.  Weitere Oebel-Standorte gingen an die Bäckereien Hardt, Lohner und Merzenich, die ebenfalls in der Region ihren Sitz haben. Von ursprünglich einmal 30 Filialen in der Region gebe es damit bislang für 20 einen Investor. Und Brinker übernimmt laut dem Insolvenzverwalter Dirk Wegener bis auf einen alle Düsseldorfer Standorte und führt sie unter dem Namen Oebel weiter.

Oebel hatte im Juli Insolvenzantrag gestellt. Damals hatte das Unternehmen noch rund 940 Mitarbeiter und über 150 Filialen, viele davon in Supermärkten. Als Grund hatte Oebel Logistikprobleme als Folge der Insolvenz des Lieferanten Kronenbrot und unerwartet massive witterungsbedingte Umsatzeinbrüche im Juni angegeben.

Als Anfang  Oktober das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, hatte Oebel nur noch rund 100 Filialen. Mitverträge seien ausgelaufen und auch Mitarbeiter hätten das Unternehmen verlassen, so der Insolvenzverwalter vor zwei Wochen.

„Die Oebel-Gruppe hat seit Längerem Probleme“, so Wegener am Dienstag. Zu Schaffen habe dem Unternehmen auch der stetige Wandel des Konsumentenverhaltens zu mehr Qualitätsprodukten gemacht. Für eine komplette Übernahme der Kette ohne eigene Produktion und Logistik habe sich kein Käufer finden lassen. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun nach einem umfassenden Investorenprozess 40 Filialen und deren Mitarbeitern eine Fortführungsperspektive bieten können“, so Wegener weiter. Der Prozess sei noch nicht zu Ende. Er glaubt, dass sich für noch für weitere Filialen kurzfristig Interessenten finden werden. „Ich kämpfe um jede Filiale“, sagte Wegener. Und gerade in der Region sieht er gute Chancen, weitere Investoren zu finden.

Deshalb werde in 30 Filialen der Betrieb zunächst aufrecht erhalten. Sollten sich für sie kurzfristig keine Interessenten finden lassen, müssten die Mitarbeiter aber Ende des Monats gekündigt werden. Abhängig von der Betriebszugehörigkeit endet ihr Arbeitsverhältnis dann frühestens Ende November. Weitere 30 Filialen sind bereits seit Anfang Oktober geschlossen worden. Personalmangel nennt der Insolvenzverwalter als Grund. Auch rund 60 Kündigungen seien bislang ausgesprochen worden. Auf dem Arbeitsmarkt hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber sehr gute Chancen, so Wegener.

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