Auch Köln/Bonn nimmt Betrieb wieder auf Flughäfen vor Neustart: Erster Ferienflieger hebt am Montag nach Mallorca ab

Bonn · Fast drei Monate lang waren die Flughäfen in NRW in einer Art Dornröschenschlaf. Die Zahl der Passagiere ging wegen der Corona-Pandemie zeitweise fast um 100 Prozent zurück. Kurz vor den Sommerferien soll es wieder losgehen - auch am Flughafen Köln/Bonn.

Auch Köln/Bonn nimmt Betrieb wieder auf: Flughäfen vor Neustart: Erster Ferienflieger hebt am Montag nach Mallorca ab
Foto: Flughafen Köln/Bonn

Der erste Flieger geht auf des Deutschen liebsten Urlaubsinsel: An diesem Montag startet in Düsseldorf ein erster Ferienflieger der Fluggesellschaft Tuifly zur spanischen Mittelmeerinsel Mallorca. Bis zu 10.900 Urlauber aus Deutschland dürfen ab dem 15. Juni testweise nach und nach auf die Balearen nach Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera reisen - und läuten damit die Wiederaufnahme des Reiseverkehrs und des Tourismus in Europa nach dem Shutdown wegen der Corona-Pandemie wieder ein.

Nach der Aufhebung der Reisewarnung für die meisten europäischen Länder fahren die Flughäfen in Nordrhein-Westfalen schrittweise den Betrieb wieder hoch. Viele Airlines bereiteten intensiv die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor, sagte ein Sprecher des größten nordrhein-westfälischen Flughafens in Düsseldorf. „Für den laufenden Monat Juni rechnen wir daher mit einem entsprechenden Anstieg des Angebotes.“ Der genaue Umfang sei aber noch nicht absehbar.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings berichtete von einem spürbaren Anstieg der Nachfrage nach Urlaubsflügen. Vor allem vom Juli an werde der Flugplan wieder deutlich ausgeweitet, sagte ein Sprecher. Dann werde es drei Mal so viele Eurowings-Flüge geben wie im Juni. Das seien aber nur maximal 40 Prozent der Flugverbindungen im Juli des vergangenen Jahres. Eurowings ist nach eigenen Angaben Marktführer an den beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln.

Köln/Bonn will ab Juli wieder durchstarten

Auch am Flughafen Köln/Bonn wird der Betrieb wieder langsam aufgenommen. „Wir freuen uns über jede Maschine, die über unser Vorfeld rollt, und jeden Passagier, der ab Köln/Bonn wieder auf Reisen geht. Es ist unverkennbar, dass die Reiselust der Passagiere zurückkommt“, sagte Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH. Die Airlines würden darauf reagieren. Die Wiederaufnahme beginne im Juni zunächst im kleinen Rahmen, bereits im Juli rechnet man dann sukzessive mit mehr Betrieb.

45 Ziele von zwölf Airlines sind derzeit am Flughafen Köln/Bonn geplant, das bedeutet insgesamt rund 250 wöchentliche Starts und Landungen.

Nach aktuellem Stand geht es ab Mitte Juni mit Eurowings etwa nach Palma de Mallorca, Zagreb in Kroatien, Sarajevo in Bosnien und Herzegowina, Lissabon in Portugal, ins schottische Edinburgh und österreichische Wien, in die Schweiz nach Zürich und zu innerdeutschen Zielen wie München, Hamburg und Berlin. Mit der ungarischen Wizz Air soll es nach Osteuropa gehen: Tuzla, ebenfalls Bosnien und Herzegowina, Varna an der bulgarischen Schwarzmeerküste sowie Skopje in Mazedonien werden nach aktueller Planung angeflogen.

Im Juli geht es dann ab Köln/Bonn weiter in die Sonne: Ryanair plant die Wiederaufnahme touristischer Ziele wie etwa Mallorca, Barcelona, Malaga, Madrid, Sevilla und Porto. Auch Tuifly hat für Juli einige Ziele angekündigt: Fuerteventura, Las Palmas, Teneriffa, sowie Heraklion, Kos und Rhodos in Griechenland, sollen angeflogen werden.

Vom Flughafen Münster-Osnabrück sollen vom 2. Juli wieder regelmäßig Urlaubsflüge nach Mallorca starten. Auch die Kanarischen Inseln und Griechenland sollen dann wieder angeflogen werden. Der Airport hofft darauf, dass es eine Ausnahmeregelung für die Türkei von der bis zum 31. August verlängerten der Reisewarnung für außereuropäische Staaten gibt. Flüge nach Antalya und andere Ziele in der Türkei sind für den Flughafen ausgesprochen wichtig. Etwa 20 Prozent aller Passagiere stiegen in eine Maschine in die Türkei, sagte ein Sprecher.

Der Flughafen Dortmund rechnet damit, im Juli etwa 30 Prozent des Flugverkehrs aus dem Vorjahresmonat zu erreichen. „Wir tasten uns langsam ran“, sagte ein Sprecher.

In den vergangenen Wochen hatten die Flughäfen ihren Betrieb nahezu auf Null heruntergefahren. Es gab überall kaum noch Starts und Landungen. Nach Daten des Statistischen Landesamtes vom Freitag flogen im April von den sechs größten Flughäfen insgesamt nur 8369 Passagiere ab. Gegenüber dem Vorjahresmonat war das einen Rückgang von 99,6 Prozent.

An den Flughäfen treffen die Passagiere auf vergleichbare Sicherheitsmaßnahmen. So gilt eine Maskenpflicht. Beim Check-In, vor den Sicherheits- und Bordkartenkontrollen sowie an den Gepäckausgaben soll durch getrennte Laufwege und Markierung der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. In den Wartebereichen müssen viele Sitze leer bleiben, das Einsteigen in die Maschinen erfolgt in gestaffelten Intervallen.

(Mit Material von dpa)
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