KOMMENTAR Nicht kaputtreden

Meinung | Hannover · Gute Konjunkturphasen lassen sich auch kaputtreden. Verbände warnen vor einem Wachstumseinbruch, sobald Deutschland nicht mehr vom Rückenwind niedriger Ölpreise und Zinsen profitiert.

 Ein Roboter, umgeben von deinem Geflecht aus Carbon, am Stand der Uni Stuttgart auf der Hannover Messe.

Ein Roboter, umgeben von deinem Geflecht aus Carbon, am Stand der Uni Stuttgart auf der Hannover Messe.

Foto: dpa

Es stimmt bedenklich, dass sich die deutsche Industrie sehr stark in der Rolle als ungeliebtes Stiefkind der Wirtschaftspolitik einrichtet. Natürlich stehen derzeit Themen wie die Bewältigung der Flüchtlingskrise oder der IS-Terror viel stärker im Licht der Debatten. Allerdings wird spätestens heute, wenn Politik und Wirtschaft eine Kaufprämie für Elektroautos aushandeln, ein starker industriepolitischer Ansatz verfolgt. Ein milliardenschweres Paket für den Breitbandausbau ist außerdem bereits geschnürt.

Vieles hat die Industrie selbst in der Hand. Die vierte industrielle Revolution ist in den Werkhalle angekommen. Allerdings sehen deutsche Wirtschaftsverbände beim Zukunftsthema Industrie 4.0 Europa als Schlusslicht. Speziell Deutschland könnte angesichts der US-Dominanz bei neuen Innovationen bald keine Rolle mehr spielen, heißt es bei Elektronikfirmen.

Allerdings: Jetzt mehr in selbstlernende Maschinen, kommunizierende Bauteile oder den vernetzte Warenfluss zu investieren, daran hindert die Firmen wenig. An zu hohen Zinsen kann es jedenfalls nicht liegen. Die bleiben noch länger niedrig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Unternehmen in der Region