Fahrgastzahlen beim VRS nehmen kaum noch zu Nahverkehr in der Region stagniert

KÖLN/SIEGBURG/BONN · Die Fahrgastzahlen im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) nehmen nur noch minimal zu. Die Zuwachsraten der vorigen beiden Jahre hat der Verbund 2014 nicht mehr erreicht.

 Ziel Bonn Hauptbahnhof: Die Voreifelbahn, einst zuverlässigste Nahverkehrsverbindung in NRW, machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen wegen vielen Verspätungen und Zugausfällen.

Ziel Bonn Hauptbahnhof: Die Voreifelbahn, einst zuverlässigste Nahverkehrsverbindung in NRW, machte im vergangenen Jahr Schlagzeilen wegen vielen Verspätungen und Zugausfällen.

Foto: Axel Vogel

Und ob weiterhin mit steigenden Fahrgastzahlen in der Region zu rechnen sein wird, da ist Geschäftsführer Wilhelm Schmidt-Freitag skeptisch.

Die KVB, die Busse und Bahnen der Stadtwerke Bonn, die Nahverkehrszüge der DB und die Busse der REVG fahren unter anderem im Verkehrsverbund Rhein-Sieg. Im Jahr 2014 unternahmen die Fahrgäste des Verbundes 533,2 Millionen Fahrten. Im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 2,07 Millionen Fahrten (0,39 Prozent). Ein kleiner Dämpfer für den VRS, konnte er doch in 2012 und 2013 Zuwachsraten von 1,9 Prozent verzeichnen. Für Schmidt-Freitag kein Grund zr Besorgnis: "Die öffentlichen Verkehrsmittel sind immer noch das Rückgrat des Verkehrssystems im Großraum Köln-Bonn."

Die Strategie, immer mehr Fahrgäste für Abo-Angebote zu gewinnen, scheint bei den Verkehrsunternehmen im Verbund aufzugehen. Die Zahl der Fahrten, die mit Einzel-, Mehrfach-, Tages-, oder Gruppentickets unternommen wurden, ist von 60,5 Millionen auf 59,7 Millionen gesunken.

Verloren gegangen sind die Kunden den Verkehrsbetrieben anscheinend nicht, denn die Zahl der Zeittickets bei den Erwachsenen und bei den Azubis ist dementsprechend gestiegen. Vor allem das Job-Ticket wird vermehrt gekauft (plus 1,4 Prozent). Allein bei den Schülertickets gibt es ein leichten Rückgang, den Schmidt-Freitag mit sinkenden Schülerzahlen begründet.

Die Entwicklung beschert dem VRS einen leichten Umsatzzuwachs von 588,1 Millionen Euro 2013 auf 609,7 Millionen Euro 2014. Mit den Erlösen können die Kosten im Verbund zu rund 65 Prozent gedeckt werden. Der Rest muss bezuschusst werden.

Über das Jahr 2014 hinweg Fahrt aufgenommen hat das pauschale Anschlussticket. Wer ein Ticket in der Tarifgruppe 1b besitzt, kann sich damit innerhalb der Grenzen beispielsweise Kölns oder Bonns bewegen. Möchte er aber mit dem Ticket jeweils die andere Stadt ansteuern, kann er das mit einer pauschalen Zuzahlung von 3,50 Euro tun. Die Nutzungszahlen haben sich von Januar mit 20 000 Fahrten bis Dezember (rund 50 000 Fahrten) mehr als verdoppelt.

In diesem Jahr kommen Neuerungen auf die Kunden der Verkehrsbetriebe im VRS zu. Unabhängig von der bisherigen Altersgrenze können Kindergartenkinder ab August generell kostenlos mit Bus und Bahn fahren. Vom 27. Juli bis zum 30. September wird ein neues Absolvententicket für 90,45 Euro eingeführt. Es soll dabei helfen, in der Zwischenphase zwischen Schule und Ausbildung oder Studium mobil zu bleiben. Das Ticket wird nur über das Smartphone zu buchen sein. Schmidt-Freitag geht davon aus, dass in der Zielgruppe jeder Kunde "mindestens ein Handy besitzt".

Außerdem soll so auch noch die Nutzung der App "VRS info" befeuert werden. Mit iPhones wird das VRS-Programm in 172 000 Fällen genutzt, über Android sind es 188 000 Kunden. An Wochenenden werden über die App 225 000 Haltestellen abgefragt.

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