Wearables sind der neue Technik-Trend Mit der Uhr den Herzschlag messen

BONN · Auf einem schmalen Stück Kunstrasen liegt ein Fußball. Er ist schwarz-weiß gemustert. Eigentlich ganz gewöhnlich - aber niemand traut sich, ihn gegen die Torwand zu schießen. Denn in seinem Inneren befinden sich Sensoren, die den Schuss analysieren und so die Ballkontrolle verbessern sollen.

 Die Adidas-Smartwatch analysiert auch Kalorienverbrauch und Herzfrequenz.

Die Adidas-Smartwatch analysiert auch Kalorienverbrauch und Herzfrequenz.

Foto: Wollseifen

Ein Mann im Anzug wagt dann doch den Versuch: Im hohen Bogen trifft der Ball auf die Wand. 46 Kilometer pro Stunde und 357 Umdrehungen pro Minute zeigt ein Bildschirm an. Die Ergebnisse des Schusses seien gar nicht so schlecht, kommentiert jemand. Der Mann im Anzug lächelt zufrieden.

Dort erwartete die Teilnehmer des ersten "Wearables Innovation Network" der Telekom weitere Technologien. Mehr als 20 etablierte Firmen und Start-Ups kamen in das Telekom Forum, um ihre Innovationen aus dem Bereich der Wearables zu zeigen.

Wearables stehen für tragbare und vernetzte Geräte, die einem dabei helfen sollen, bestimmte Dinge zu kontrollieren und zu verbessern. Das können Armbänder, Brillen, Kleidungsstücke oder Uhren sein.

Telekom-Vorstandsmitglied Niek Jan van Damme ist sich sicher, dass die Wearables immer wichtiger werden. Der Markt dafür wachse stark, sagt er. Damit meint er sowohl Angebot als auch Nachfrage. Die Wearables haben bereits in vielen Branchen Einzug gehalten. Wie das Start-Up "Bragi" präsentiert, können Kopfhörer heutzutage mehr als nur Musik wiederzugeben. Mit ihren kabellosen In-Ear-Kopfhörern kann man Musik hören, seine Herzfrequenz messen und telefonieren. In den ersten Monaten des neues Jahres 2015 soll das Gerät auf dem Markt erscheinen - Kostenpunkt noch unbekannt. Genauere Angaben gibt es zu dem Sensoren-Fußball von Adidas. Er ist für knapp 200 Euro online erhältlich. Genauso wie eine 300 Euro teure Smartwatch, die der Sportartikelhersteller auf dem Branchentreffen vorstellte. Sie analysiert die Geschwindigkeit und Distanz beim Laufen und gibt Trainingsanweisungen.

Dass Uhren mehr können, als die Fitness zu messen, zeigt das Smarthome-Konzept der Deutschen Telekom. Über eine App auf Smartphone oder Smartwatch können Hausbesitzer ihr Eigenheim steuern: Mit einem Klick wird das Licht im Schafzimmer gedimmt, die Heizung angemacht oder die Alarmanlage deinstalliert. Bei Abwesenheit kann auch ein Haushüter simuliert werden, sodass es den Anschein hat, es wäre doch jemand daheim.

Via App lässt sich auch das Auto kontrollieren. Ein Vertreter von BMW stellte eine App vor, mit deren Hilfe man sein Auto auf dem Parkplatz wiederfindet oder die Sitzheizung aktivieren kann, bevor man einsteigt. Das System ist allerdings auf BMW i3-Modelle beschränkt. Das Start-Up "Ekoio" hat ein Konzept für alle Autos entwickelt.

Mit Hilfe eines Sticks im Auto erhalten Benutzer alle Daten ihres Wagens auf dem Smartphone und wissen so zum Beispiel jederzeit, wie hoch der Batteriestand ist. Das Start-Up "CoModule" beantwortet E-Bike-Fahrern diese Frage mit ihrem Konzept basierend auf GPS und Bluetooth.

Das Start-Up "Tail" ist das einzige Unternehmen im Forum, das den Fokus nicht auf den Menschen, sondern auf das Tier legt. Eine Art Brosche am Halsband und eine App auf dem Smartphone vernetzen Hund und Mensch. So erfährt der Besitzer, wo sein Hund gerade ist, oder wie hoch seine Körpertemperatur ist.

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