Köln Messe erzielt ersten Gewinn seit 2006

KÖLN · "2013 war ein wirklicher Meilenstein", sagte Gerald Böse, der Chef der Kölner Messe, am Dienstagabend vor Journalisten. Das Unternehmen habe nach vorläufigen Zahlen einen Rekordumsatz von 280 Millionen Euro erzielt und vor Steuern einen zweistelligen Millionen-Gewinn eingefahren.

 Das Messegelände in Köln: Hier soll noch ein Kongresszentrum entstehen.

Das Messegelände in Köln: Hier soll noch ein Kongresszentrum entstehen.

Foto: dpa

Das sei der erste Gewinn seit 2006, so Böse. Vielleicht sei auch das Ergebnis für 2013 nach Steuern zweistellig, ergänzte Finanzvorstand Herbert Marner.

Vorstandsmitglied Katharina Hamma berichtete von einem deutlichen Besucherplus. Insgesamt sorgten die Messen dafür, dass die Zahl der Besucher um acht Prozent zulegte und die belegte Fläche um fünf Prozent stieg, während die Branche stagnierte. Auch die Zahl der Aussteller kletterte mit drei Prozent über dem Branchenschnitt. Es sei also möglich, im Heimatmarkt zu wachsen, betonte Böse.

Darüber soll das Ausland aber nicht vernachlässigt werden. 15 Projekte habe man investiert, aus denen einmal Auslandsmessen werden könnten. Von derzeit acht bis elf Prozent soll der Auslandsumsatz auf 15 Prozent 2016 steigen.

Dafür muss investiert werden. Marner will deshalb jeden Cent im Unternehmen lassen. Außerdem müssten die Südhallen renoviert werden. Rund 200.000 der insgesamt 284.000 Quadratmeter der Messe liegen in alten Hallen mit nicht mehr zeitgemäßer Be- oder Entlüftung. Zehn bis 15 Jahre lang müssten pro Jahr zwischen 20 und 25 Millionen in die Sanierung investiert werden.

Und dann soll ja noch ein Kongresszentrum für 3000 bis 4000 Besuchern entstehen. Belastet sind die Messe-Ergebnisse laut Marner von hohen Mieten. Derzeit zahlt die Messe 15,5 Millionen Euro pro Jahr als Nutzungsentschädigung. Darauf haben sich die Stadt Köln, die die Hallen an die Messe untervermietet, und ein Oppenheim-Esch-Fonds, dem die Nordhallen gehören, in einer Interimsvereinbarung verständigt.

Die Messe bildet aber Rückstellungen von bislang rund 18 Millionen Euro für die volle Vertragsmiete von rund 21 Millionen Euro. Am 11. Februar kommt der Streit um die Mieten vor Gericht, nachdem der Fonds auf Zahlung der vollen Miete geklagt hat. Andererseits hat die Stadt eine Widerklage eingereicht, mit der sie rund 25 Millionen erstreiten will. Das ist laut Marner die Differenz zwischen gezahlter Miete und der nach einem Gutachten angemessenen Miete von 14,75 Millionen pro Jahr. Dieses Geld würde der Messe bei Erfolg der Stadt vor Gericht auch zur Verfügung stehen.

In den folgenden Jahren will die Messe im Durchschnitt einen Umsatz von 250 Millionen Euro erwirtschaften. 2015, in ungeraden Jahren gibt es mehr und größere Veranstaltungen, soll der Umsatz bei 300 Millionen Euro liegen. Nachhaltig profitabel sei die Messe jetzt schon. Verluste in schwächeren Messejahren wie 2014 und 2016 werden durch die Ergebnisse in guten mehr als kompensiert. Ab 2017 wolle die Messe dann jedes Jahr profitabel sein, so Finanzvorstand Marner.

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