Arbeitsmarkt Mehr Arbeitslose in Bonn und der Region

BONN · Der Arbeitsmarkt in Bonn und der Region hat sich im Juli negativ entwickelt. Die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg macht dafür neben saisonüblichen Effekten im Wesentlichen das Quartalsende und den Schul- sowie Ausbildungsschluss verantwortlich.

Gute Qualifizierung, gute Jobchancen: Arbeiter montieren ein Maschinenteil.

Gute Qualifizierung, gute Jobchancen: Arbeiter montieren ein Maschinenteil.

Foto: dpa

Damit erklärt sich vor allem der Anstieg der Arbeitslosen bei jüngeren Menschen: Im Vergleich zum Vormonat sind 522 (18,2 Prozent) mehr von ihnen arbeitslos als noch im Juni. Die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Agentur für Arbeit insgesamt stieg um 1061 Personen (3,6 Prozent) im Vergleich zum Vormonat. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen kletterte um 5,7 Prozent auf 1190 Menschen. Im Vormonat hatte sich die Arbeitsagentur hier noch über einen Rückgang gefreut.

Bei den Jüngeren legt die Arbeitsagentur den Fokus besonders auf Menschen zwischen 25 und 35 Jahren. "Wir müssen dafür Sorge tragen, dass uns kein Jugendlicher für die Ausbildung verloren geht", sagte Leiterin Marita Schmickler-Herriger. Für diese jungen Erwachsenen, die bisher aus verschiedenen Gründen keine Ausbildung absolviert hätten, gebe es das Projekt "2. Chance - Spätstarter gesucht".

Der frühe Ferienbeginn in Nordrhein-Westfalen hat im Juli die Arbeitslosigkeit im bevölkerungsreichsten Bundesland nach oben schnellen lassen. Zum Ende des Monats waren gut 777 500 Menschen ohne Job, 16.700 mehr als im Vormonat.

Die Arbeitslosenquote erhöhte sich entsprechend von 8,2 Prozent im Juni auf 8,4 Prozent, teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit gestern mit. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibe jedoch weiter hoch, trotz spürbarer wirtschaftlicher Skepsis in den Unternehmen.

Auch in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli leicht gestiegen. Insgesamt hatten rund 115.000 Frauen und Männer in diesem Monat keinen Job - und damit etwa 2200 mehr als noch im im Juni. Als Grund für diese Entwicklung nannte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken ebenfalls jahreszeitliche Faktoren wie Kündigungen zum Quartalsende und den Ausbildungsabschluss von jungen Menschen.

"Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit immer leicht an, insbesondere bei den Jugendlichen", erklärte die Chefin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz.

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